28. August 2023

Die Festwoche in Chamonix startet: Was können wir von der Jubiläumsausgabe des UTMB erwarten?

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Es ist es wieder soweit: 10.000 Trailrunnerinnen und Trailrunner versammeln sich beim UTMB für die Herausforderung ihres Lebens. Das Elite-Feld ist dabei so erstklassig besetzt wie selten. Was ist vom Saison-Highlight zu erwarten?

Vom 28. August bis 3. September treffen sich erneut die weltbesten Trailrunnerinnen und Trailrunner im französischen Chamonix & Co. Die 20. Ausgabe des UTMB ist in diesem Jahr zum ersten Mal gleichzeitig das Finale der UTMB World Series

Auch in diesem Jahr verspricht der Veranstalter das stärkste Elitefeld aller Zeiten – einen gehörigen Dämpfer gab es vergangene Woche, als der König des Trailrunnings, Kilian Jornet, aufgrund eines Hüftödems verletzungsbedingt seinen Start absagen musste. Auch Sierre-Zinal musste der Katalane bereits absagen. Die Konkurrenz scharrt schon mit den Schuhen. Pau Capell, Sieger 2020, will sich in diesem Jahr seinen Traum von „Breaking 20“, also dem Knacken der 20-Stunden-Marke, verwirklichen.  

Auf den legendären Strecken rund um das Mont Blanc Massiv werden sich in der letzten Augustwoche insgesamt über zehntausend leidenschaftliche Läuferinnen und Läufer auf den anspruchsvollen Trails messen. 

Am Freitag, 1. September fällt um 18 Uhr der Startschuss in der Königskategorie, dem UTMB (Kategorie 100M), über 171 Kilometer und 10.000 Höhenmeter geht es durch Frankreich, Schweiz und Italien. Der CCC (Kategorie 100K) verläuft am Freitag, 1. September, von Courmayeur nach Chamonix, der OCC (Kategorie 50K), startet am Donnerstag, 31. August in Orsières. 

Für viele Elite-Starter ist der UTMB das Saisonhighlight, auf das sich seit Monaten akribisch vorbereitet wird. Wer sind die Favoriten? Und was ist von den deutschen Starterinnen und Startern zu erwarten? 

UTMB (170km, 10.000hm)

Sie wurde sensationell Vize-Weltmeisterin beim Longtrail in Innsbruck-Stubai, absolvierte kurz danach ihren ersten Langdistanz-Triathlon bei der Challenge in Roth und siegte souverän beim Eiger Ultra Trail. Ganz nebenbei verteidigte sie noch ihre Doktorarbeit. Die Rede ist natürlich von Katharina Hartmuth. Bereits im letzten Jahr war sie beim TDS am Start und konnte somit schon einmal UTMB-Luft schnuppern. Wie viel Energie hat sie noch übrig nach dieser Wahnsinns-Saison? Hier könnt ihr Katharinas WM-Interview nachlesen. 

Ein neues Gesicht, zumindest auf der UTMB-Distanz ist Ida-Sophie Hegemann, die mit ihrem 15. Platz bei der WM in Innsbruck die Silbermedaille für das deutsche Frauen-Team sicherte. Ihre Saison verlief bislang zufriedenstellend, Anfang August siegte sie über die 90 Kilometer beim Pitz Alpine Glacier Trail. Für sie wird es der erste Start über die Distanz der 100 Meilen – beim UTMB ist alles möglich. Ida, die bekanntlich gerne ohne Stöcke läuft, bereitet sich gewissenhaft wie immer auf ihren Start vor. Wir drücken ihr natürlich die Daumen, dass sie über die Ziellinie kommt. Hier könnt ihr Idas WM-Interview nachlesen. 

Eva-Maria Sperger schaffte es 2022 in die Top 10, auch heuer ist sie bei der langen Runde um den Mont Blanc wieder dabei. Eine Wiederholung ihres Erfolges aus dem Vorjahr ist ihr zu wünschen. 

Bei den Männern liegen die Hoffnungen auf Hannes Namberger. Bei der WM kämpfte er sich nach Magenproblemen am Ende noch auf Rang 14 – für den ehrgeizigen Athlet viel zu wenig. Beim Eiger Ultra Trail funktionierte seine Ernährungsstrategie dann besser. Er kam, lief und siegte. Hoffentlich kann er beim Saison-Highlight sein ganzes Können zeigen. Hier geht’s zum WM-Interview mit Hannes.

Wir von Trailrunning24 haben natürlich unseren persönlichen Favoriten für den UTMB: Unser Teammitglied Paul Ruick mit der Bib-Nummer 1079 geht ebenfalls auf die lange Runde! Paul, wir drücken dir fest die Daumen! 

Hier könnt ihr Paul beim UTMB verfolgen.

Im internationalen Starterfeld sind die Favoriten bei den Männern laut UTMB-Index nach dem verletzten Kilian Jornet der Amerikaner Jim Walmsley, Petter Engdahl (Schweden), Western States Sieger Tom Evans (England), sowie die beiden Franzosen Thibaut Garrivier und Mathieu Blanchard. 

Bei den Frauen sind es, natürlich, Western States und Hardrock 100-Siegerin Courtney Dauwalter (USA), Blandine L’Hirondel (Frankreich), Ruth Croft (Neuseeland), Manon Bohard (Frankreich) und  Eszter Csillag (Ungarn). 

Den kompletten UTMB-Index könnt ihr hier einsehen. 

CCC (100km, 6100hm) 

Beim CCC steht Rosanna Buchauer an der Startlinie. Janosch Kowalczyk, der beim WSER auf einen grandiosen 10. Rang kam, fällt verletzungsbedingt aus. Rosanna lief 2022 beim CCC auf einen überragenden fünften Platz. Auch diese Saison läuft für sie vieles nach Plan. Rosanna überzeugte, wie auch schon bei der ersten WM in Thailand vergangenen November in Chiang Mai, mit einem erneut starken 5. Platz im Longtrail in Innsbruck-Stubai.  Dass sie auch in Frankreich in die Top10 läuft ist längst keine Utopie. Hier geht es zur WM-Recap mit Rosanna. 

Die internationale Favoritenliste besteht bei den Männern aus Jonathan Albon (England), Andreas Reiterer (Italien), Thibaut Baronian und Damien Humbert aus Frankreich sowie Jiasheng Shen (China). 

Bei den Frauen sind es neben Rosanna Buchauer, Azara Garcia de los Salmones (Spanien), Ida Nilsson (Schweden), Marcela Vasinova (Tschechien) und Addie Bracy (USA).

Hier geht’s zur Startliste des CCC.

OCC (55km, 3500hm)

Beim OCC verspricht es in diesem Jahr extrem spannend zu werden. Schon in den vergangenen Jahren war die Marathon-Distanz ein heißes Pflaster. Für die Deutschen sind 2023 Daniela Oemus, Kimi Schreiber und Lena Laukner am Start. Daniela Oemus lieferte diese Saison Top-Ergebnisse, seit ihrem souveränen Sieg in Zegama liegt auf ihr auch ein besonderer Druck. Ihre gute Form bestätigte sie seit Mai immer wieder, was beim OCC drin ist? Wir werden es sehen.
 
So gar nicht zufrieden mit ihrer Saison ist bislang Kimi Schreiber. In ihrem Podcast „Höhenmeter pro Kilometer“, den sie gemeinsam mit Ida-Sophie Hegemann hostet, lies sie die Hörerinnen und Hörer in den vergangenen Wochen an ihrer Gefühlswelt teilhaben. Nach ihrem Umzug nach Chamonix kennt sie einen Großteil der Strecke, vielleicht beflügelt sie die Erinnerung an das letzte Jahr, wo sie ebenfalls beim OCC das Rennen ihres Lebens lief und mit Platz 11 nur knapp an den Top10 vorbei schrammte. Hoffentlich platzt der Knoten in ihrer neuen Heimat. Lena Laukners Saison verlief bislang zufriedenstellend, sie kann sich hoffentlich in dem starken Damenfeld gut positionieren. 
 
Bei den Männern stehen Marcel Höche und Benedikt Hoffmann an der Startlinie. Letzterer hat mit dem OCC noch eine Rechnung offen. Beim letzten Mal kassierte er eine 30-Minütige Zeitstrafe und fiel von Platz 8 auf Platz 34 zurück. Am Ende lief er noch in die Top20 auf Rang 19. 
 
International liegt der Fokus auf Trail-Weltmeister Stian Angermund aus Norwegen, Bart Przedwojewski (Polen), Nadir Maguet (Italien), Robbie Simpson (England) und Francesco Puppi (Italien).
 
Bei den Frauen gehen Katie Schide und Allie McLaughlin aus den USa, Miao Yao aus Chila sowie die US-Amerikanerinnen Jennifer Lichter und Dani Moreno als Favoritinnen laut UTMB-Index ins Rennen. 
 

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