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4 Jahre blieb das Rittner Horn von Attacken aus dem Tale verschont … bis zum letzten Samstag.  286 kühne Athleten nahmen die Strapazen von mehr als 2000 Höhenmetern auf 20 Kilometern auf sich, um den Gipfel bei der Hornattacke zu Fuß und auf Ski zu erklimmen. Lange habe ich nach der Corona-Pause darauf gewartet, in Bozen an der Startlinie stehen zu dürfen. Dieses Jahr war es endlich so weit. Was die Hornattacke ist, wie es mir erging und noch ein paar Tipps für euren Start, könnt ihr im folgenden Bericht erfahren. Viel Spaß.

Hornattacke

Bei dem alpinen Duathlon geht es darum von Bozen (260m) aus so schnell wie möglich auf das besagte Rittner Horn (2260m) zu gelangen oder besser … es zu attackieren. Dabei werden die ersten 1320 Höhemeter auf 13,4 Kilometern in Trailschuhen zurückgelegt und die restlichen 6,5 Kilometer mit ca. 730 Höhenmeter auf Tourenski. Gestartet werden kann in drei Kategorien, als Einzelstarter, Staffel oder in der Kategorie Bergsteiger. Einzelstarter attackieren das Horn über die gesamte Strecke, die Skitourenausrüstung wird dafür vom Veranstalter in Pemmern deponiert. Dort werden dann die Laufschuhe gegen Skischuhe getauscht und weiter geht’s auf markierter Aufstiegspur dem Rittner Horn entgegen. Bei Staffelstartern übergibt hier der Läufer an den Skitourengeher. Die Bergsteiger tragen ihre gesamte Ausrüstung bei sich und müssen nach dem Wechsel ihre Laufsachen auch mit zum Gipfel tragen. Dieses Jahr finishten 115 Einzelathleten, 59 Staffeln und 44 Bergsteiger.

Hart, Härter, Hornattacke ...

… so betitelt Günther vom Veranstaltungsteam das Event und dabei hat der Südtiroler auch vollkommen recht. Wenn man alles geben und an seine Grenzen gehen will, dann ist der Startbereich „the place to be“. Für mich persönlich stand jedoch der Spaß mit einer gewissen Ambition im Vordergrund und auch ich war hier richtig. Keine Frage die 2000 Höhenmeter müssen erklommen werden, wie man sie erklimmt liegt jedoch bei jedem Starter selbst.

Das Rennen beginnt flach, zumindest wenige Meter, kurz danach fühlte ich mich wie beim Vertical Up eine Woche zuvor. Bozen war noch nicht verlassen und schon attackierten wir das Rittner Horn im wahrsten Sinne „vertical up“. In meinem Fall galt das für Strecke … und Puls. Die ersten 8 Kilometer bis zur ersten Verpflegung gingen fast ohne Pause bergauf. Schnell verlässt man die Weinberge der Stadt mit wundervollen Ausblicken auf meist asphaltierten Wegen, um auf steinigen Trails durch Wälder bis nach Oberbozen zu laufen oder in meinem Fall zu hiken. Nach einer kurzen Stärkung verändert die Strecke ihren Charakter. Die Trails wurden flacher und weniger technisch also laufbarer, lediglich ein paar übrige Schneefelder erfordern etwas Trittsicherheit. 

 

Beim Wechsel auf die Ski habe ich dann die meiste Zeit verloren, um genau zu sein war ich mit 8 Minuten an Position 108. Eine kurze Stärkung mit Tee habe ich mir dennoch nicht nehmen lassen und „schon“ war ich auf der Skiroute. Nach ein paar kleineren steilen Anstiegen wurde ich hier für alle Strapazen belohnt. Vereinzelt riss der Himmel auf und gewährte mir wunderschöne Weitblicke auf die umliegenden Berge. Lange konnte ich diese Momente allerdings nicht genießen, denn schon zischte der nächste Teilnehmer an mir vorbei, dessen gesamte „ultralightweight“ Skitouren-Ausrüstung vermutlich so viel wog wie einer meiner Socken 😉 hier lag bei mir der Spaß definitiv vor der Ambition. Nach 3:09h endete meine Attacke des Rittner Horns, dankbar, geschafft und überglücklich überquerte ich die Ziellinie. 

In der Kategorie Einzelstarter hat Annelise Felderer (2:33:17) und Hannes Perkmann (1:59:18) gewonnen. Bei den Bergsteigern waren es Priska Gasser (3:14:25) und Patrick Gross (2:25:42). Die Damenstaffel führte Team Thaler-Dapunt (2:42:52) an, die Staffel-Mixed gewann Team Metallformer-Performance (2:23:00) und das schnellste Herren-Team war Team La Sportiva (1:55:23).

Verpflegung

Entlang der gesamten Strecke gibt es 3 Verpflegungsstationen. Nach ca. 5,8 Kilometern in Oberbozen, in der Wechselzone in Pemmern, also nach 13,4 Kilometern und an der Feltuner Hütte bei Kilometer 17. Es gab Schokolade, Nüsse, Waffeln, Bananen, lauwarmen gezuckerten Tee und Cola. Im Ziel kann man sich darüber hinaus auch noch mal stärken, bis es an der Feltuner Hütte – nach kurzer Abfahrt – ein festliches Finisher-Essen gab, was für jeden Athleten frisch zubereitet wurde. In zwei Mannschaftszelten des Militärs, konnte man das Rennen mit anderen Finishern noch mal Revue passieren lassen. 

Ablauf

Wir sind mit dem Zug aus München am Freitag angereist und haben die Startunterlagen direkt im Hotel Stiegl abgeholt. Fun-Fact: der Inhaber des Hotels attackiert selbst jedes Jahr das Rittner Horn und das Stiegl ist nur wenige Meter vom Start entfernt, also eine perfekte Übernachtungsmöglichkeit für die Teilnehmer. Ski sowie Wechsel- & Zielsackerl können hier am Freitag (vom Veranstalter empfohlen) oder am Samstag direkt am Start abgegeben werden. 

Start für Einzelstarter und Bergsteiger ist um 9 Uhr direkt vor dem lokalen Outdoor-Spezialisten „Mountain-Spirit“. Die Läufer der Staffeln starten 15 Minuten später. Im Sackerl für die Wechselzone, kommen Skischuhe und alles, was man für die zweite Hälfte der Hornattacke braucht. In meinem Fall war das lediglich noch eine Regenjacke. Nach dem Wechsel verbleiben die abgelegten Sachen hier an der Talstation und können nach dem Wettkampf wieder abgeholt werden. Das Shuttle nach Bozen fährt auch hier direkt am Parkplatz ab. 

Das zweite Sackerl für die warme Wechselkleidung wartet direkt im Ziel und man hat hier auch die Möglichkeit sich in einem Armeezelt umzuziehen. Siegerehrung und Finisher Party ist auf der Feltuner Hütte, die man auf Ski nicht verfehlen kann. Nach der Party fährt man zur Talstation des Rittner Horns ab und lässt sich nach Bozen shutteln.  

Begleiter

Begleiter können sehr gut mit öffentlichen Busen vom Busbahnhof Bozen direkt zur Talstation der Rittner Bahn gelangen. Die Fahrt kostet unter 10 Euro. . Man sollte allerdings direkt nach dem Start losfahren, um rechtzeitig zum Anfeuern in der Wechselzone zu sein.

Danach geht es mit der Rittner Horn Bahn zur Schwarzseespitze (Endstation) und von da aus ist man in ca. 15 Minuten zu Fuß an der Feltuner Hütte, wo nach man die Athleten im Aufstieg anfeuern und nach dem Ziel feiern kann. 

Ausrüstung

Für das Laufen empfehlen Trailschuhe mit gutem Profil für die schlammigen Trails und Schneefelder. Mit meinem Superior 5 von Altra lag ich da etwas falsch. Bekleidung abhängig vom Wetter wählen und ggf. noch eine Jacke für die Skitour vorsehen. In meinem Fall war das Campello Shirt und die Boston Tights von Skinfit. Die Skitour habe ich mit einem Movement Bond Ski und Scott Skitourenstiefel gemacht. 

Wenn ihr keine Skitourenausrüstung habt, ist das überhaupt kein Problem, denn im Mountainsprit-Shop könnt ihr alles für das Event leihen. Hierzu einfach das Mountainspirit Team ein paar Wochen vor dem Event kontaktieren und schon steht eurer Teilnahme nichts mehr im Wege. 

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