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„One Hell of a Run“, hieß es letztes Wochenende beim „VerticalUp“ auf der sagenumwobenen Skipiste von  Kitzbühel, der Streif. 831 Athleten bezwangen die Abfahrt am Hahnenkamm, nicht auf Alpinski oder im Super-G sondern auf Tourenski, mit Grödel, Steigeisen oder Schneeschuhen … bergauf. Richtig gelesen, bergauf.

Vertical What? VerticalUp

Beim Vertical Up gibt es laut Veranstalter keine Regeln. Die 3,312 Kilometer mit 860 Höhenmeter können mit Spikes, Langläufern mit Fellen, Tourenski, Schneeschuhen und Steigeisen bewältigt werden … so lange kein Motor dabei ist, ist alles erlaubt. Es gibt zwei Wertungsklassen, bei der Speedklasse gewinnt die oder der schnellste Teilnehmer*in und es muss die Originalstreif gelaufen werden. Teilnehmer*innen der sogenannten Rucksackklasse müssen einen Rucksack mit dem Inhalt der Starterbeutels tragen und gewonnen hat die oder der Athlet, dessen Zielzeit am nächsten an der Durchschnittszeit aller Starter ist. Neben der lokalen Wertung des „Hogmar“, wird noch das beste Kostüm und das beste Team ausgezeichnet. Um 18:30 Uhr fiel zum 13. Mal der Startschuss unterhalb der beleuchteten Kitzbühler-Gams.

Speed Up: Die Speedklasse

Für mich war es der 5. Startschuss, dieses Mal in der Speedklasse mit Spikes und Stöcken und das erste Mal im vorderen Starterfeld. Wo im hinteren Feld gepowerhiked wird, wird hier bereits in den Hang gesprintet und mittendrin hat man keine Freunde mehr, wenn man nicht mitzieht. Mein Puls war also direkt oben bei der Mausefall, meine Beine allerdings noch nicht. 

Die Piste wird nach dem Skibetrieb nicht mehr präpariert und so beißen sich die Spikes bei einem Schritt in den harten Untergrund und beim nächsten steht man plötzlich im weichen Sulz. Ergo muss jeder Schritte überlegt sein und somit bleibt nicht viel Zeit für einen Blick zurück in das Stirnlampenmeer über Kitzbühel bei Nacht. 

Am Anfang wuselt alles um einen herum wie in einen Ameisenhaufen aber sobald die Piste enger und steiler wird, bildet sich eine Gasse. Dankbar, für die griffige Ameisenstraße stapfen, grabbeln und schieben wir uns Höhenmeter für Höhenmeter empor. Bis zur ersten VP an der Seidlalm überwinden wir Anstiege mit bis zu 45% Gefälle. 

Nach lauwarmen gesüßtem Tee beginnt der zweite Teil der Strecke, mit der steilsten Stelle, der Mausefalle. Diese habe ich heuer 3 mal laufen dürfen. Das erste Mal hat mich ein rutschender Teilnehmer mitgerissen, das zweite und dritte Mal war ich ein rutschender Teilnehmer. Das Gute daran, bei Versuch „Numero Tres“ waren dann Stufen getrampelt und so konnte ich die 85% Gefälle überwinden und war nach 55:40 Minuten im Start-Häuschen am Hahnenkamm.

Gewonnen hat Victoria Kreuzer mit 39:40 Minuten und Christof Hochenwarter mit einer Zielzeit von 32:32 Minuten.

Rucksack Up: Die Rucksackklasse

In der Rucksackklasse geht es nicht um Zeiten oder Platzierung. Die Starter können sich entscheiden, ob sie die klassische oder die sogenannte Familienstreif hinaufgehen, um so die extrem steilen Stellen der Originalstreif zum Umgehen. Meine Freundin berichtete von genau den Ausblicken, die ich nicht genießen konnte. Das Lichtermeer von Kitzbühel, die mit Schnee bedeckten Bäume im Mondschein, von Schnaps und Bier an der VP und man konnte die Fans im Zielbereich grölen anstatt seine Atem bei einem Puls von 180. Diese Route ist wirklich für jedes Fitnesslevel geeignet und somit kann sich jeder Starter seine individuelles Streif-Herausforderung schaffen. 

Vertical Up

Stimmung Up: Finisher-Party

Für die Startgebühr gab es ein reichlich gefülltes Startersackerl mit Riegel, Molke- & Eiweiss-Getränken, Grünen Tee und einen Gutschein für eine warme Mahlzeit bei der Finisher Party in Kitzbühel. Auch bei meiner 5. Teilnahme war der KitzKongress bei Live Musik rappelvoll und es wurde hart an der Regeneration gearbeitet. Die einen förderten die Durchblutung durch tanzende Bewegungsabfolgen, die anderen fokussierten sich auf das Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher 😉 

Was für ne Riesengaudi, des mach mer nächstes Jahr wieder

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