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Ein Jahr nach der Trail-WM freut sich das Innsbruck Alpine Trailrun Festival (IATF) über einen Rekord: 5000 Läuferinnen und Läufer waren am ersten Mai-Wochenende über die acht Distanzen am Start.

Die Trailrunning-Saison 2024 ist gestartet, für das Team Trailrunning24 ist der IATF Pflichtprogramm. Simone und Christopher waren über die K85 am Start, Isa, Johannes, Markus, Jens und Daniel, der für unseren Ausrüstungspartner Skinfit dabei war, liefen den Trail-Marathon. 

Eine Zusammenfassung des Wochenendes von Daniel auf den K42 und Simone auf den K85. 

Die 42km von Mutters zum Landestheater Innsbruck 

Es berichtet: Daniel Egger / Team Skinfit

Das Innsbruck Alpine Trailrun Festival war für mich eine entscheidende Vorbereitung auf meinen Saisonhöhepunkt, den AutXtrem Triathlon. Die Laufwerkstatt organisiert dieses beeindruckende Festival, das eine Vielzahl von Distanzen bietet. Die kürzeste Strecke betrug 7 km, gefolgt von 15 km, 25 km, 35 km, 42 km, 65 km, 85 km und schließlich 110 km. Über die drei Tage hinweg nahmen insgesamt etwa 5000 Läuferinnen und Läufer teil – ein erfreulicher Rekord ein Jahr nach der Weltmeisterschaft in Innsbruck-Stubai. 

Die Veranstaltung war bis auf einige kleinere Details sehr gut organisiert. Parkmöglichkeiten in einer Großstadt wie Innsbruck waren ausreichend vorhanden. Die Beschilderung zu den Toiletten und Duschen war klar erkennbar. Der Veranstalter empfahl, frühzeitig zur Startnummernausgabe zu kommen, was sich als kluger Rat erwies. Als ich gegen 14 Uhr eintraf, betrug die Wartezeit nur 45 Minuten. Später am Tag, gegen 18 Uhr, bildete sich eine lange Schlange, und man musste mit bis zu zwei Stunden Wartezeit rechnen. Dies war auch darauf zurückzuführen, dass das gesamte Equipment kontrolliert wurde, was ich persönlich sehr positiv fand.

Über die 42 km waren es rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die um 7:30 Uhr an der Talstation der Bergbahn in Mutters startete. Aufgrund der vorangegangenen Regentage waren die Trails teilweise ziemlich nass und rutschig. Etwa 70% der Strecke bestanden aus Trails, 20% aus Forststraßen und 10% aus Straßen. Die Höhenmeter waren gut aufgeteilt, wobei der erste lange Anstieg in den ersten 10 km etwa die Hälfte der Höhenmeter ausmachte. Anschließend folgte ein 15 km langer Abstieg, bevor es auf der anderen Seite des Inns wieder bergauf ging. Die Landschaft und Aussicht entlang der gesamten Strecke waren einfach atemberaubend und entsprachen genau dem, was man sich unter einem alpinen Trailrun vorstellt.

Die Verpflegungsstationen waren in etwa alle 90 Minuten erreichbar. Einmal füllte ich Wasser aus einem kleinen Fluss nach, da Trinkwasser in Österreich zum Glück überall verfügbar ist. Zu Beginn gab es etwas Gedränge auf den ersten Trails, die direkt nach dem Start kamen, aber das Feld verteilte sich schnell, sodass man gut laufen konnte. Die Atmosphäre war sehr freundlich, und langsamere Läuferinnen und Läufer ließen einen problemlos passieren, und umgekehrt natürlich auch. Nach knapp der Hälfte teilte man sich die Strecke mit den Läuferinnen und Läufern der K65, K35 und K25. 

Ich genoss das gesamte Rennen und folgte meinem Plan, langsam zu starten, meine Verpflegung zu mir zu nehmen und ab der Hälfte des Rennens schneller zu werden – was mir gelang. Mit meiner Zeit von 5 Stunden und 22 Minuten erreichte ich eine gute Position unter den Top 100, was zwar nicht mein Ziel war, aber dennoch eine tolle Leistung darstellt.

Der Veranstalter stellte einen Fan-Bus zur Verfügung, der die Zuschauer zu verschiedenen Punkten entlang der Strecke brachte, wo sie die Athleten anfeuern konnten. Dies sorgte für zusätzliche Motivation während des Rennens. Nach dem Zieleinlauf erhielt ich eine Medaille und eine Finisher-Verpflegung, zu der auch frischer Kaiserschmarren gehörte. Der Bereich der Finisher-Verpflegung war allerdings ziemlich klein, da jede Bib-Nummer markiert wurde und sogar bei der Ausgabe des alkoholfreien Bieres noch abgestrichen wurde, kam es zu ziemlichem Gedränge, was für viele Läuferinnen und Läufer einfach zu viel des Guten war. 

Mein Fazit zu diesem Wochenende fällt äußerst positiv aus. Die Organisation war vom Anfang bis zum Ende sehr nett und professionell, die Strecke war sehr gut ausgeschildert. Obwohl ich normalerweise kleinere Rennen bevorzuge, mache ich gerne eine Ausnahme, wenn die Veranstaltung so gut organisiert ist. Ich würde die Strecke jedem empfehlen, der einen Marathon in den Bergen erleben möchte und bereits etwas Erfahrung mit Ernährung und Trails hat, sowie allen, die einen schnellen Bergmarathon in einer traumhaften Umgebung absolvieren möchten.

Dem Rennbericht von Skinfit-Läufer Daniel können sich Isa und Hannes nur anschließen. die Strecke war bestens ausgeschildert, das Panorama wirklich überragend. Die Anstiege waren knackig aber gut zu bewältigen. Wer wollte, konnte auf der Strecke ordentlich Gas geben, was auch die Finisher-Zeit des Gewinners Thomas Roach, Berlaufmeister in Tirol und Teilnehmer der Trail-WM 2023 eindrücklich zeigte. In 3:30 Stunden kam er ins Ziel, gefolgt von Sven Koch vom Team Adidas Terrex, der knapp eine Viertel Stunde später die Ziellinie überquerte. 

Kurz noch zu den Ergebnissen der anderen Distanzen: Andreas Reiterer siegte in 4:57 Std auf den K65, Marcel Höche vom Team Adidas Terrex siegte über die K85 in 8:11 Std. Ida-Sophie Hegemann zeigte sich nur einen Monat nach ihrem zweiten Platz beim Istria100 inklusive Hundebiss und Mittelhandbruch in Bestform. Als erste Frau und dritte Gesamt kam sie über die K110 nach 12:23 Std vor einer jubelnden Menge vor dem Landestheater ins Ziel. 

Die 85km von Innsbruck nach Innsbruck

Es berichtet: Simone Gerstmayer

Für mich war es die 3. Teilnahme am IATF. Vor zwei Jahren startete ich am Olympiapark, weshalb ich das besondere Flair am Theaterplatz in Innsbruck um Mitternacht sehr genoss. Es ist einfach etwas Besonderes.

Es lief anfangs sehr holprig an für mich. Die ersten vier Stunden fand ich einfach keinen Rhythmus und nicht wirklich ins Rennen. Der Nebel, gepaart mit Stirnlampe und die technisch doch recht anspruchsvollen und vor allem sehr rutschigen Downhills raubten mir viel Energie. Energie, die ich nur schwer nachgeladen bekam. Ich kämpfte mit mir und meinem Körper, mit meinen Gedanken aufzuhören zu müssen, da ich ständig einen Kampf an der Hypogrenze zu bewältigen hatte. Und dies eigentlich bis fast zur Mutterer Alm. Dort habe ich mir ein Ultimatum gesetzt – weitermachen oder aufhören müssen.

Ich weiß nicht an was es genau dann lag. Ob am Sonnenaufgang, der mich in den Alpen immer wieder verzaubert, den Gels, die endlich anschlugen oder einfach der Tatsache, dass jetzt erstmal ein längerer Uphill anstand. Jedenfalls stopfte ich mir dort die Backen voll und dann lies ich es laufen.

Hurra, endlich kam ich an im Rennen. Ich genoß die aufgehende Sonne, die geschlossene Nebeldecke im Tal. Das Vogelzwitschern, welches den Tag anpries.

Mein nächstes Zwischenziel war VP Birnstiel, wo mein Dropbag auf mich wartete. Frische und trockene Klamotten waren Motivation genug, dort hin zu kommen. Als ich dann auch noch Nudeln mit Tomatensoße bekam war für mich die Welt wieder sowas von in Ordnung. Ab da wusste ich, egal was noch kommt, ich werde diese Ziellinie überqueren. Ich schaute mich um. Den andere Läufern ging es größtenteils schlechter als mir, zumindest optisch. Jeder kämpfte für sich und mit sich. Frisch gestärkt ging es weiter, mittlerweile bei Sonnenschein. Ich konnte gut Strecke und Tempo machen, genoß die Downhills, die bei Sonnenschein und Sicht richtig Spaß machten. Allerdings war ich trotz allem froh, als der letzte Downhill nach Innsbruck dann doch vorbei war. Im Sog der Zuschauer bog ich nach der letzten Kurve auf die Zielgerade ein. Die letzten Meter lassen all meine Strapazen vergessen, sämtliche Kämpfe aus der Nacht. Wie in Trance wurde ich von den Zuschauern ins Ziel applaudiert. Nach 14:35 Stunden war es dann auch soweit. Finishline! Was am Ende dann sogar noch der 3. AK Platz war. Was für ein Rennen. Das Durchhalten hatte sich definitiv gelohnt.

Vielen Danke an den Veranstalter für dieses tolle Event, an alle Helfer, Supporter und an die Zuschauer. Ihr wart spitze!

Innsbruck Alpine Trailrun Festival – Wir sehen uns vom 02. bis 04. Mai 2025! 

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