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La Gomera – klein aber oho! 

 

Die zweitkleinste Insel der Kanaren bildet mit ihren spektakulären Landschaften ein Outdoorrevier der Extraklasse. In verschiedenen Vegetationszonen findet ihr im Hochland einen märchenhaften Nebelurwald, wilde Barrancos und aussichtsreiche Gipfeltouren. Zum Meer hin regieren idyllische Palmetäler, ebenso wie versteckte Badebuchten. 

Das weit verzweigte und gut ausgeschilderte Netz an Wanderwegen eröffnet maximale Freiheit bei der Planung eurer Outdoorabenteuer. Egal ob in Wander- oder Trailrunningschuhen, La Gomera hält für jeden Anspruch eine Vielzahl an Touren bereit. Zudem glänzt die Insel mit einem sehr sanften Tourismus abseits lärmender Touri-Hochburgen. Sie vermittelt ein unverbautes Bild von landschaftlicher Ursprünglichkeit und kanarischer Lebensqualität.

 

Erste Orientierung auf der Insel

Die „Hauptstadt“ von La Gomera bildet San Sebastian und diese zählt gerade mal 9000 Einwohner. Der Hafen ist ein wichtiger Standort zur Anreise nach La Gomera (später mehr zum Thema Anreise). 

Das zentrale Hochland erhebt sich bis zu 1500m mit 25km Durchmesser – mit dem Garajonay als höchster Erhebung. Von hier fällt ein weit verzweigtes Netz an zerklüfteten, teils sehr steilwandigen Schluchten zum Meer hinab. Die Küste ist meist sehr unzugänglich und steinig, aber es existieren einige schöne Buchten mit feinem Vulkansand, die zum Baden einladen. Zum Beispiel im Valle Gran Rey, dem Tal des König und seines Zeichens wichtigster Anlaufpunkt für Urlauber, die sich eine touristische Infrastruktur wünschen.

 

The Spirit of La Gomera

Insgesamt scheinen die Uhren auf La Gomera etwas langsamer zu ticken, als wir es aus dem hektischen Deutschland gewohnt sind.

Auch die Hauptstadt präsentiert sich sehr entspannt. Keine Parkplatzsuche, kein Stress und Lärm in den Straßen. Hier muss man keine Angst davor haben, dass der öffentliche Personennahverkehr mal wieder streikt – es ist ja eh alles fußläufig erreichbar! Deutsche Hektik ist hier absolute Fehlanzeige: Kein Drängeln und Pöbeln, entspannte Menschen so weit das Auge reicht. 

„Chill dein Leben“ scheint bei den Gomeros nicht nur ein blöder Spruch wie hierzulande, sondern eher gefühltes Lebensmotto zu sein 🙂 .

 

Valle Gran Rey -im Tal des Königs 

Für den ersten Urlaub auf La Gomera bietet sich das Valle Gran Rey an, wo zumindest alle Basics einer touristischen Infrastruktur vor Ort habt, gleichzeitig aber keinen überlaufenen Urlaubsort fürchten müsst. Hippieparty und Trommelwirbel am schönen Sandstrand gibt es hier zum Sonnenuntergang gratis, da im Valle sehr viele Aussteiger und Lebenskünstler unterwegs sind. 

Vom Valle Gran Rey existieren gute Busverbindungen ins Inselinnere. Zu beachten gilt, dass es auf La Gomera keinen halbstündlichen Busverkehr gibt, wie wir es von anderen Urlaubsorten gewohnt ist. Bei der Planung ist etwas Geschick notwendig, wenn man etwas weiter in die Berge vordringen möchte. Denn: Wer mit dem Bus vom Valle Grand Rey in andere Teile der Insel fährt, der muss am Ende der Tour zur Not auch mal etwas länger am Zielort auf den nächsten Bus warten. Oder  er muss eine gute Kondition für den langen Rückweg mitbringen. 

Eine Gesamtschau über die Fahrpläne der Guaguas, wie die grünen Linienbusse liebevoll bezeichnet werden, findet ihr hier.

Für Menschen mit großen Abenteuerdrang bietet es sich zur Lösung an, einen Mietwagen zu nehmen, um La Gomera ganz flexibel zu erkunden.

 

Trailrunning auf La Gomera

So abwechslungsreich wie die gesamte Insel präsentiert sich auch das weit verzweigte Netz an Wanderpfaden. In den Nebelurwäldern findet ihr im Hochland viele schöne Flowtrails, während ihr euch an den Steilküsten auf extrem steile und anspruchsvolle Pfade gefasst machen müsst, die euch voll an eure Grenzen bringen. Schon nach wenigen Kilometern hat man hier in der Regel eine Vielzahl an Höhenmetern auf der Uhr und kommt entsprechend beschwerlich vorwärts.

Im Hochland lassen sich zudem Gipfeltouren mit alpinem Anspruch und kleinen Kletterpassagen einbauen. Besonders gut gefallen haben mir die historischen Caminos durch zerklüftete Schluchten, wo ihr zwischen endlos wuchernden Kakteen- und Kaktusarten lauft. Aber Vorsicht: Bei warmen Temperaturen entwickeln sich die Barrrancos schnell zu einem Glutofen, weshalb penibel auf eine gute Wasserversorgung zu achten ist.

Tipps zur Anreise

La Gomera besitzt im Süden der Insel zwar einen sehr kleinen Flughafen, allerdings wird dieser lediglich vom nördlichen Flughafen aus Teneriffa angesteuert. Die einfachste und günstigere Variante zur Anreise ist der Flughafen Teneriffa Süd. Direkt vor dem Terminal fahren halbstündlich Busse zum Fährhafen nach Los Cristianos, von wo ihr mit der Fähre (in einer knapp einstündigen Fahrt) nach San Sebastian de La Gomera übersetzen könnt. 

 

Über „Autobuses Mesa“ könnt ihr auch ein günstiges Komplettpaket buchen, sodass ihr direkt am Flughafen abgeholt und zur Fähre gebracht werdet. In La Gomera warten die blauen Mesa-Busse dann wiederum direkt am Hafen und bringen euch zum Zielort (beispielsweise ins Valle Gran Rey). Als Komplettpaket lässt sich auch der Shuttlebus gemeinsam mit der Fähre über Mesa abwickeln. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Tourenvorschläge zum Trailrunning auf La Gomera

Ich hoffe sehr, eure Reiselust auf La Gomera konnte durch diese Zeilen ein wenig geweckt werden. Im zweiten Teil meines Reiseberichts über La Gomera werde ich noch einige Routenvorschläge und zahlreiche Insidertipps präsentieren. 

Eins sei schonmal vorweg gesagt: Bei der Tourenplanung muss man das Rad nicht neu erfinden. Ich verweise als Orientierung gerne auf den aktuellen Rother-Wanderführer, der eine gute Übersicht über die schönsten Routen auf La Gomera bietet – Tipps zur Anreise zu den Ausgangspunkten und Einkehrmöglichkeiten inklusive. Da wir beim Trailrunning aber meist einen ausgiebigen Entdeckungsdrang haben und die Wanderrouten unseren Hunger auf Abenteuer nicht immer stillen, werdet ihr (hoffentlich!) auch im zweiten Teil meines Berichts auf eure Kosten kommen 🙂 .

 

Sportliche Grüße,

Mario

 
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