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„Grundsätzlich wies der Schuh auf mittleren Distanzen zu gefallen und scheut sich auch nicht eine neue Bestzeit im technischen Downhill aufzustellen. Wer also einen langlebigen, spaßigen und schnellen Schuh für anspruchsvolles Gelände sucht, könnte hier genau richtig liegen.“

The North Face waren mit die Ersten, die Carbonplatten, welche im Straßenlauf bereits seit Jahren zum Standard gehören, auf den Trail brachten. Seither hat sich einiges getan. Die Technologien haben sich stetig weiterentwickelt und was vor wenigen Jahren noch als schwierig auf den Traillauf zu übertragen galt, ist heute State of the Art. Wie hat sich also die Integration von Platten, die nicht nur dem Schutz, sondern vor allem dem aktiven unterstützen der Laufenden verschrieben haben, weiterentwickelt? Das wollte ich mit dem Test des Vectiv Sky herausfinden. Der Vectiv Sky wird dabei als kleiner Bruder des Vectiv Sky Pro vermarktet, welcher besonders auf kurzen und technischen Trails glänzen soll, wohingegen der Pro eher den Fokus auf Ultratrails legt. 

Erster Eindruck

Der Schuh kommt mit einem knalligen grün-schwarzen Design daher, welches durch seine klaren Linien auf den ersten Blick zu gefallen weiß. Besonders die intensive Farbe ist ein echtes Highlight und verspricht modisch schon mal einiges. Das Obermaterial selbst ist weniger klassisch gehalten, sondern mutet auf den ersten Blick ein wenig wie Plastik an. Wird sich das bewähren und ausreichend Komfort bieten? Auf eine normale Zunge wie man es bei vielen Modellen gewohnt ist, verzichtet der Schuh, wodurch er beim ersten Reinschlüpfen ein sockenähnliches Feeling vermittelt. Weiterhin fällt auf, dass der Schuh offenbar auf eine eigene Gummimischung bei der Außensohle setzt. Die Carbonplatte ist zudem so eingearbeitet, dass man diese am Rand der Mittelsohle erkennen kann. 

Obermaterial

Wie bereits beschrieben, ist dass Obermaterial auf einem Kunststoffgewebe gefertigt, was auf den ersten Blick ein wenig umkomfortabel anmutet. Sobald man den Schuh aber einmal an den Füßen hat, stellt man fest, dass es sehr flexibel agiert und einem Mesh-Upper in nichts nachsteht. Unterstützt wird der komfortable Fit, durch angenehm platzierte Polsterungen an den richtigen Stellen. Das Reinschlüpfen geht kinderleicht. Ein besonderes Highlight sind aus meiner Sicht die geriffelten Schnürsenkel, die in Verbindung mit den durchdachten Ösen für einen sehr präzisen Sitz des Schuhs sorgen. Dabei sorgt die Riffelung dafür, dass das man sich bei der Schnürung ganz einfach von unten nach oben arbeiten kann, ohne das die Schnürsenkel wieder zurück rutschen. Dieses System würde ich gern in vielen anderen Modellen sehen.

Mittelsohle

Im Markensegment des Herstellers ist dieser grüne Flitzer eher auf Tempo und Präzision ausgerichtet, was man beim ersten Laufen auch sofort merkt. Übermäßige Dämpfung oder ein einsinken in die Mittelsohle wie sie heute oftmals üblich ist, sucht man hier vergebens. In Verbindung mit der Carbonplatte ergibt dies einen eher straff abgestimmten Schuh, der sich im Gelände sehr präzise steuern lässt. Die Platte sorgt dabei für ausreichend Protektion, auch auf felsigen Terrain, ohne dabei übermäßig in die Laufeigenschaften einzugreifen. Dennoch hat man nie das Gefühl, dass der Schuh zu unflexibel wäre, um technisches Gelände zu meistern. Durch die straffere Abstimmung ist er natürlich kein Rolleur, will er aber auch garnicht sein. Einen extra Push durch die Platte verspüre ich eher nicht, was dafür spricht, dass diese ihre Arbeit sehr dezent macht.

Außensohle

Wie bereits angemerkt, wurde hier bewusst darauf verzichtet einen Außensohle von einem Spezialisten hinzuzukaufen. Nachdem ich den Schuh auf allen möglichen Untergründen an seine Grenzen gebracht habe, muss ich sagen, dass man hier einen sehr guten Job gemacht hat. Die Sohle vermittelt auf allen Untergründen einen sicheren Halt und weis auch im nassen grundsätzlich zu überzeugen. Lediglich auf nassen und glatten Schiefersteinplatten ist ein wenig mehr Vorsicht geboten, aber hier haben eigentlich alles Außensohlen Schwierigkeiten. Physik kommt halt auch irgendwann an ihre Grenzen. Die Stollen sind dabei ausgewogen ausgefallen, wodurch tiefer Schlamm eher nicht zu den Stärken zählt. Nach ca. 80 km zeigt sich im Grunde kein Abrieb, was auf eine lange Haltbarkeit hindeutet. 

Gesamteindruck

Ich bin von dem Schuh sehr angetan, ganz besonders das Obermaterial hat sich während des Tests als absolute Überraschung erwiesen. Es sorgt für einen bombenfesten Halt im Schuh, obwohl dieser für mich minimal zu groß ausfällt. Zudem hat es sich sowohl als atmungsaktiv und gleichzeitig wasserabweisend erwiesen. Gerade im Herbst, wo man öfters mal durch feuchte Wiesen läuft eine sehr angenehme Kombination. 

Grundsätzlich wies der Schuh auf mittleren Distanzen zu gefallen und scheut sich auch nicht eine neue Bestzeit im technischen Downhill aufzustellen. Wer also einen langlebigen, spaßigen und schnellen Schuh für anspruchsvolles Gelände sucht, könnte hier genau richtig liegen. 

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