Hochkönigman 2023 Ich, Simone, stehe mit TR24 Kollege Johannes in Maria Alm auf dem Dorfplatz und hole meine Startunterlagen für den 8. Hochkönigman ab. Für uns beide geht es morgen auf den Marathon Trail mit 49,9km und 3060 Höhenmeter. Johannes ist Wiederholungsläufer auf dieser Strecke, für mich ist es das 1. Mal. Ich bin gespannt, da Johannes von der Strecke total am Schwärmen ist. Das Wetter meint es auch gut mit uns – warm und Sonne satt.
Das Rennwochenende startet am Freitag mit dem Downhill Race am späten Nachmittag. Für dieses neue Format ist der Hochkönigman Vorreiter in der Trailrunningszene. Mit der Gondel geht es für die Läufer nach oben, um dann auf 2,6km die 360 Höhenmeter den Hang und die Trails hinab zu rennen. Burning legs garantiert. Insgesamt stehen 8 verschiedene Distanzen zwischen 0,5km und 86km zur Auswahl. Da ist für jeden was Passendes dabei. Auch die ganz Kleinen dürfen beim Bambini- und Kidstrail mit Begeisterung ihr Können zeigen und super stolz ihre wohlverdiente Medaille in Empfang nehmen. Die Stimmung ist super. Der legendäre Pool steht direkt im großen Festzelt und wartet auf seinen Einsatz am Samstag.
Pünktlich um 7.00 Uhr fällt dann der Startschuss für uns. Es geht direkt raus aus Maria Alm und sofort in den ersten Anstieg. Der erste VP erwartet uns bei km13 in Hinterthal, da sind auch schon knapp 900 Höhenmeter geschafft. Der Weg dorthin führt uns wellig über breite Forstwege, schöne Trails durch Wald und über Almwiesen. Die Kühe waren ziemlich unbeeindruckt von den ganzen Läufern, die durch ihre Weiden rennen.
Vorbei an der Pichl Alm geht es für die nächsten 580 Höhenmeter weiter Richtung Dienten zu VP 2. Plötzlich finde ich mich inmitten von einer Herde Kühe, die den Schotterweg nach oben getrieben wird. Auf die Frage, ob wohl Almauftrieb sei, bekomme ich ein „Nene, heut isch nur a Weidewechsel g‘plont. Ober die wolln ned suo recht.“ Stimmt, einige machen immer einen Abstecher den Steilhang runter. Naja soll nicht mein Problem sein. Ich marschiere weiter auf dem Weg nach oben. Irgendwann kann man die Trommlergruppe von Weitem hören. Motiviert geht es den Hang hinunter ins Dorf zur Talstation der Gondelbahn. Dort treffen wir auch wieder auf die Endurance Trail Läufer.
Gut gestärkt, die Flaschen nochmals voll gemacht, geht es nun weiter auf die zweite Hälfte, die um einiges anstrengender und anspruchsvoller sein wird. Es geht los mit dem längsten Uphill des Rennens. 1400 Höhenmeter am Stück schlängeln wir uns den Hang hinauf bis zum Gipfelkreuz des 1988m hohen Klingspitz. Einige Schneefelder sind auch auf unserer Strecke dabei. Oh wie ich es liebe. Oben angekommen gibt es Panorama im 360° Blick. Überall weiße Gipfel. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesem tollen Ausblick. In der Ferne sieht man annähernd das Sterzerhaus, welche die nächste VP sein wird. Dauert aber noch, bis ich endlich dort sein werde.
Die Strecke schlängelt sich weiter über Schnee, Schotterpisten und Weiden hinauf. Die Aussicht auf die umliegenden Berge versüßen mir den anstrengenden Aufstieg enorm. Angekommen an der VP wird das gut bestückte Angebot an Obst, Gemüse, Brot, Gummibärchen, Fruchtmus, Salzgebäck, Kuchen, Wasser, Cola und Iso ausgenutzt.
Direkt auf dem Grat geht es für weitere 7km und einigen Höhenmetern über den Hundstein und dem Schönwieskopf Richtung Schwalbenwand. Nicht zu glauben, dass man oben auf dem Kamm noch so viele Höhenmeter zusammen bekommt. Es will kein Ende nehmen und zieht sich, bis der höchste Punkt und somit der letzte Gipfel erreicht ist.
Von hier aus geht es nur noch bergab. Was aber nicht heißt, dass es ein Spaziergang sein wird. Gute 1200 Höhenmeter im Downhill am Stück sind nicht unbedingt einfacher. Es geht zunächst leicht technisch runter vom Grat. Über rutschige Steine, losen Schotter und nasse Weiden schlängelt sich der Weg Richtung letzter VP, 8,5km vorm Ziel. Wie ich solche Passagen liebe. Im Laufschritt geht es immer weiter nach unten. Kurz nochmal auftanken und motiviert weiter Richtung Finishline.
Mittlerweile ziehen schwarze Wolke auf und man hört das Gewitter bereits donnern. Ich bin froh, dass Schlimmste hinter mir zu haben. Durch den Wald schlängelt sich der Trail auf schönen Wurzelpfaden nach unten. Ich sehe die Kirche von Maria Alm und höre die Moderation bereits. Vom Ortseingang geht es direkt auf die Zielgerade durch den Ort. Überall wird man von den Fans und den Zuschauern angefeuert und bejubelt. Super toll fand ich die Passage an der Terrasse des Cafes entlang, 200m vor der Ziellinie, welches gut besucht war und die Menschen einen direkt ins Ziel jubeln und anfeuern. Die Trommelgruppe ist auch vor Ort und verbreitet gute Stimmung.
Glücklich und mit einem breiten Grinsen erreiche ich den Zielbogen, wo ich von Johannes mit einem Finisherfoto empfangen werde. Ich freue mich riesig, dass Ziel noch vor dem Gewitter erreicht zu haben und die pinke Medaille in Empfang zu nehmen. Was für ein genialer Lauf es doch gewesen ist. Die Höhenmeter sind zwar nicht zu unterschätzen, aber ich wurde mit einem fantastischen Panorama bei tollem Wetter belohnt.
Vielen Dank an den Veranstalter Thomas Bosnjak für die super Organisation und die bis ins Detail durchgeplante Veranstaltung. Ebenso den unzähligen Helfern und Helferinnen – auf, neben und hinter der Strecke -, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Ihr habt einen tollen Job gemacht.
Für alle die einen Marathon im Gebirge machen möchten, der nicht allzu technisch ist, aber tolle Aussichtspunkte hat, kann ich den Hochkönigman Marathontrail zu 100% empfehlen. Die Strecke ist super, zwar mit den Höhenmetern nicht zu unterschätzen, aber diese lohnen sich für all die tollen Ausblicke.
„DAS HIER HER KOMME ICH IMMER WIEDER GERNE GEFÜHL“ … es war endlich wieder soweit, die achte Ausgabe des Hochkönigman stand an! Aber jetzt mal der Reihe nach… Bereits zum vierten mal durfte ich glücklicher Teilnehmer des Hochkönigman sein, davon drei mal der Marathontrail und ein mal der Endurace Trail (höchsten Respekt an alle Finisher).
Bereits am Freitag war das „Feeling“ spürbar. Der schnucklige Ort Maria Alm a. Steinernen Meer verwandelte sich wieder einmal in ein Trailrunning Mekka per Excellence. Meine TR24 Teampartnerin Simone konnte ich zu einer Teilnahme am Hochkönigman überzeugen. Die positiven Gedanken und Eindrücke beschreibt Simone in ihrem eigenen Rennbericht selbst. Ich glaube ich habe ihr nicht zu viel versprochen 😉 Nach dem gemeinsamen Startnummern Abholen widmete ich mich dem Highlight des Freitages. Das „Kids Race“ oder auch „die Trailrunner von Morgen“. Was für eine sensationelle Beteiligung der Kleinsten. Top motivierte Kids durften sich in den verschiedensten Kategorien duellieren. Die Siegerehrung der Kids war aus meiner Sicht eine lohnenswerte Investition in die Zukunft. Mit vollstem Stolz empfingen die Kleinsten ihre verdienten Medaillen und zeigten sich mehr als begeistert.
Samstag: es ist soweit, Start des Marathontrail war um 07:00 Uhr. Vorher fand wie üblich das Briefing und die Equipment Kontrolle statt. Das „Warm up“ war mal wieder bestens bevor die klassische Hochkönigman (von Hand gedrehte) Sirene ertönte.
Los gehts… Würde ich mich jetzt detailliert über die Strecke auslassen, würde ich vermutlich kein Ende finden. Ich versuche mich kurz zu halten. Die knapp 50 km waren bestens gespickt mit herrlichen Uphill Passagen sowie schönen Downhill Passagen, welche teils technisch aber auch sehr „flowig“ zu laufen waren. Die Streckenführung ist nicht nur für den aktiven Läufer bestens ausgeschildert sondern bietet Begleitpersonen beste Bedingungen um relativ häufig an der Strecke supporten zu können. Die Verteilung der Labe Stationen war sehr ausgeglichen und passend bestückt.
Auf ein Detail möchte ich doch nochmal genauer eingehen. Wer denkt bei VP 3 (Statzerhaus) alles bereits überstanden zu haben, der liegt falsch. Ein sehr schöner Trail auf einem Höhenzug zwischen Maria Alm und Zell am See wartet auf die Athleten. Gespickt mit schönen Gegenanstiegen, was den Athleten nochmal alles abverlangt. Der höchste Punkt ist bei KM 40 erreicht und ab dann kann man sich zum „Landeanflug“ auf Maria Alm mit einem herrlichen Downhill bereit machen.
Der Zieleinlauf ist wie immer einmalig. Man wird durch mega Stimmung im Ort Maria Alm durch die jeweiligen Zuschauer, welche in Cafés u. Bars sitzen förmlich ins Ziel getragen. Angekommen am blauen Teppich muss man alle letzten Reserven mobilisieren und die „Finisherglocke“ tätigen. Geschafft, das war er der Hochkönigman 2023 Marathontrail.
Eins möchte ich aber noch loswerden. Es gibt viele Veranstaltungen an denen ich teilnehmen durfte, nur eine Veranstaltung wie der Hochkönigman ist bis ins letzte Detail durchgeplant und organisiert. Ein besonderes Lob gilt dem Renndirektor und Organisator Thomas Bosnijak & Team. Unfassbar geil was ihr hier auf die Beine stellt.
Eins stand für mich nach der Ziellinie bereits fest, ich komme wieder… Einmal Hochkönigman immer Hochkönigman.
Zum Nachmachen empfohlen, liebe Sportsfreunde!!!
Sportliche Grüße Johannes
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