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Sexten, 10. September 2022 – Der Trentiner Cesare Maestri und Sara Bottarelli aus der Provinz Brescia haben am Samstag bei perfektem Laufwetter die Jubiläumsausgabe des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run gewonnen. Mit Andreas Reiterer und Agnes Tschurtschenthaler landeten zwei Südtiroler Topathleten jeweils auf dem zweiten Rang. Insgesamt waren 730 Athletinnen und Athleten bei der 25. Ausgabe des renommierten Berglaufs in der Dolomitenregion 3 Zinnen am Start.

Cesare Maestri hat am Samstag eine lange Durststrecke beendet. Zum ersten Mal seit Gabriele Abates Triumph im Jahr 2012 konnte nämlich wieder ein „Azzurro“ den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run für sich entscheiden. Und es war ein Sieg mit Ansage. Denn gleich nach dem Start um 10 Uhr am Haus Sexten setzte sich Maestri an die Spitze. Bereits nach der Dorfrunde zu Beginn des Rennens hatte der Trentiner einen Vorsprung von zirka 20 Sekunden auf Andreas Reiterer (Hafling), den er im flachen Teil der Strecke bis zur Talschlusshütte auf über zwei Minuten ausbaute. Aber auch im anschließenden steilen Aufstieg zur Zsigmondyhütte war der 28-Jährige aus Borgo Lares nicht zu halten und lief die schnellste Teilzeit.

Am Ende bewältigte der amtierende Berglauf-Europameister und Vize-Weltmeister von 2019 die 17 km mit 1333 Höhenmetern in starken 1:27.14 Stunden. Eine Zeit, an die der zweifache Trail-Italienmeister Reiterer nicht herankam. Der 29-jährige Ultra-Spezialist, vor zwei Wochen Dritter beim Ultra Trail du Mont Blanc-CCC, kam nach 1:35.04 Stunden im Ziel bei der Dreizinnenhütte auf 2405 Metern Meereshöhe an. Das Podium komplettierte Filippo Barizza. Der 41-Jährige aus Mira in der Provinz Venedig hat an allen bisherigen 25 Ausgaben des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run teilgenommen und am Samstag zum ersten Mal ein Top3-Ergebnis erreicht. Neben Filippo Barizza waren übrigens auch sein Vater Giuliano Barizza, sowie Robert Amhof, Roberto Crosato, Adriano Grion, Markus Innerbichler, Georg Trenker und Giuseppe Ventura bei allen bisherigen Ausgaben des Südtiroler Berglaufklassikers mit von der Partie.

Bottarelli allein auf weiter Flur, Tschurtschenthaler starke Zweite

Einen Start-Ziel-Sieg gab es am Samstag auch bei den Frauen. Sara Bottarelli lief vom Start weg ihr Tempo und führte bei der Talschlusshütte etwas mehr als eine Minute vor Agnes Tschurtschenthaler. Auf dem Weg hinauf zur Zsigmondyhütte holte Bottarelli fast eine weitere Minute heraus und auch auf dem Streckenabschnitt zum Ziel konnte der 31-Jährigen aus Sarezzo in der Provinz Brescia keine Konkurrentin das Wasser reichen. Am Ende gewann Bottarelli mit der insgesamt neuntschnellsten Zeit von 1:46.59 Stunden und feierte nach 2016 – damals auf verkürzter Strecke – ihren zweiten Triumph beim beliebten Berglauf in der Dolomitenregion 3 Zinnen.

Tschurtschenthaler blieb wie schon im vergangenen Jahr und bei der Ausgabe 2015 der zweite Platz. Die 40-Jährige knackte in 1:49.31 die 1:50-Stunden-Marke und erzielte die insgesamt 13. Zeit. Rang drei ging hingegen an eine Athletin aus Deutschland. Monika Pletzer aus Kirchberg an der Iller stand eine Zeit von 1:58.18 Stunden zu Buche. Mit Katharina Esswein aus Deutschland und Südtirols-Berglauflegende Edeltraud Thaler blieben zwei weitere Athletinnen unter zwei Stunden.

Zwei Ex-Präsidenten des Organisationsteams wollen es wissen

Unter die 730 Teilnehmer mischten sich am Samstag mit Gottfried Hofer und Ludwig Tschurtschenthaler auch zwei ehemalige Präsidenten des Organisationskomitees. Tschurtschenthaler, der Bruder von Topathletin Agnes, war es auch, der den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run erfunden und 1998 zum ersten Mal ausgetragen hat. „Wenn ich heute hier stehe und diese vielen Teilnehmer sehe, dann erfüllt mich das mit Freude und Stolz. Die Athletinnen und Athleten haben sicherlich den größten Beitrag geleistet, dass der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run so gewachsen und in den vergangenen 24 Jahren zu so einer tollen Veranstaltung geworden ist“, erklärte Tschurtschenthaler kurz vor dem Start. 

„Wir können mit der Jubiläumsausgabe des Südtirol Drei Zinnen Alpine Runs mehr als zufrieden sein. Es war wieder ein unglaubliches Lauf-Fest in unserer majestätischen Bergwelt. Ein großes Dankeschön geht an alle Menschen, die dieses Event in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten zu etwas Besonderem gemacht haben. Auch heute waren wieder 350 Helferinnen und Helfer mit großer Begeisterung im Einsatz und haben den Dreizinnenlauf überhaupt erst ermöglicht. Ein großes Dankeschön möchte ich auch an unsere Partner und Sponsoren richten, die ebenfalls ein sehr wichtiger Eckpfeiler dieser Veranstaltung sind. Aufwiedersehen am Samstag, 9. September 2023, wenn wir den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run zum 26. Mal ausrichten werden“, sagte der neue OK-Präsident Alfred Prenn abschließend.  

Die Stimmen zum Rennen

„Ich bin natürlich überglücklich, dass ich den Südtirol Drei Zinnen Alpine Run gewinnen konnte. Mein Ziel war es, bereits im Flachen einen Vorsprung herauszulaufen. Aber ich habe mich auch danach im Steilen sehr gut gefühlt und konnte auch hier zulegen.“

„Es ist alles sehr gut gegangen, ich habe mich gut gefühlt und bin mit meiner Leistung zufrieden. Cesare (Maestri, Anm. d. Red.) war heute einfach eine Klasse für sich und mir war von vornherein klar, dass der Weg zum Sieg nur über ihn führen würde.“

„Das hier ist ein wunderschönes Rennen und immer perfekt organisiert. Ich kann mich noch gut an die erste Ausgabe erinnern, als es Schnee gab und es darum auch ein wenig gefährlich war. Damals wollte ich einfach ins Ziel bei den magischen Drei Zinnen kommen. In den darauffolgenden Jahren habe ich immer mehr trainiert. Nun, im Alter von 41 Jahren, habe ich es endlich aufs Podium geschafft, nachdem ich schon einige Male knapp gescheitert bin.“

„Ich bin zunächst einmal froh, dass das Wetter gehalten hat. Nach meinem Sieg 2016 auf verkürzter Strecke wollte ich unbedingt wiederkommen und auf der Originalstrecke laufen. 2017 musste das Rennen abgebrochen werden, heute hat es aber endlich geklappt. Es war sehr hart, mir fehlte teilweise auch ein wenig die Luft. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg.“

„Der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run ist nicht nur ein Heimrennen für mich. Er ist bei uns zu Hause auf dem Küchentisch praktisch entstanden, weshalb ich viele schöne Erinnerungen und Gefühle mit diesem Lauf verbinde. Heute habe ich sicherlich den zweiten Platz gewonnen, weil ich mir das Rennen super eingeteilt habe. Normalerweise habe ich nämlich mit dem Terrain und dem Berg zu kämpfen. Sara (Bottarelli, Anm. d. Red.) war heute sehr stark und ist eine würdige Siegerin.“

„Das ist mein drittes Mal hier beim Südtirol Drei Zinnen Alpine Run. Das Ziel an den Drei Zinnen ist einfach nur genial. Nach Rang vier im Jahr 2018 ist es jetzt der dritte Platz geworden. Ich bin sehr zufrieden.“

Ergebnisse 25. Südtirol Drei Zinnen Alpine Run

Männer

  1. Cesare Maestri ITA/Atl. Valli Bergamasche – Nike Trail 1:27.14
  2. Andreas Reiterer ITA/Telmekom Team Südtirol – Team Asics 1:35.04
  3. Filippo Barizza ITA/Atletica Dolomiti Belluno 1:39.23
  4. Mauro Rasom ITA/Dolomitica – Team La Sportiva 1:40.38
  5. Christian Neumair ITA/SSV Bruneck Volksbank 1:42.30
  6. Clemens Blaßnig ITA/Polizeisportverein Tirol 1:42.44
  7. Armin Gögele ITA/SC Meran 1:44.22
  8. Jürgen Kinzner ITA/Laufclub Pustertal 1:46.06
  9. Lukas Mühlmann AUT 1:48.51
  10. Martin Winkler ITA/ASV Issing 1:49.01

Frauen

  1. Sara Bottarelli ITA 1:46.59
  2. Agnes Tschurtschenthaler ITA/ASV Niederdorf 1:49.31
  3. Monika Pletzer GER/LG Filder 1:58.18
  4. Katharina Esswein GER 1:59.13
  5. Edeltraud Thaler ITA/Telmekom Team Südtirol 1:59.36
  6. Evi Gudelius GER/SSC Jachenau 2:01.20
  7. Roberta Pedretti ITA 2:04.11
  8. Manuela Beer GER 2:04.17
  9. Julia Rath GER/Penzberg 2:05.15
  10. Alice Guerra ITA/Atletica Banca di Pesaro 2:06.28

Südtirol Drei Zinnen Alpine Run – Ehrentafel

1998: Marco Gaiardo ITA 1:23.25 / Nathalie Santer ITA 1:49.18**
1999: Marco Gaiardo ITA 1:23.46 / Izabela Zatorska POL 1:38.20**
2000: Emanuele Manzi ITA 1:23.22 / Izabela Zatorska POL 1:35.17**
2001: Jonathan Wyatt NZL 1:19.58 / Anna Pichrtova CZE 1:31.47**
2002: Jan Blaha CZE 1:46.11 / Anna Pichrtova CZE 2:00.54***
2003: Thierry Icart FRA 1:47.58 / Ruth Pickvance CZE 2:11.43***
2004: Jonathan Wyatt NZL 1:40.17 / Anna Pichrtova CZE 1:57.54***
2005: Jonathan Wyatt NZL 1:40.35 / Anna Pichrtova CZE 1:56.14***
2006: Martin Ashley Cox GBR 1:45.27 / Anna Frost NZL 2:06.01***
2007: Antonio Molinari ITA 1:28.54 / Antonella Confortola ITA 1:46.44
2008: Helmut Schiessl GER 44.50 / Antonella Confortola ITA 53.52*
2009: Helmut Schiessl GER 1:28.51 / Anna Frost NZL 1:42.59
2010: Jonathan Wyatt NZL 1:26.23 / Mariagrazia Roberti ITA 1:44.45
2011: Jonathan Wyatt NZL 1:29.02 / Mariagrazia Roberti ITA 1:51.00
2012: Gabriele Abate ITA 1:26.16 / Mariagrazia Roberti ITA 1:47.36
2013: Petro Mamu ERI 1:22.44 / Renate Rungger ITA 1:49.28
2014: Jonathan Wyatt NZL 1:27.58 / Victoria Kreuzer SUI 1:48.10
2015: Andrzej Dlugosz POL 1:31.01 / Antonella Confortola ITA 1:48.06
2016: Petro Mamu ERI 1:02.06 / Sara Bottarelli ITA 1:16.24*
2017: abgebrochen
2018: Anton Palzter GER 1:29.31 / Michelle Maier GER 1:42.34
2019: Petro Mamu ERI 1:22.37 / Sarah Tunstall GBR 1:41.45 (Streckenrekorde)
2020: Manuel Innerhofer AUT 1:24.15 / Dimitra Theocharis ITA 1:39.58 **
2021: Petro Mamu ERI 1:20.56 / Kaisa Mäkäräinen FIN 1:41.11 **
2022: Cesare Maestri ITA 1:27.14 / Sara Bottarelli ITA 1:46.59

* verkürzte Strecke, **Variante, ***Halbmarathon

Quellenangaben und Querverweise:
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