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Das Laufevent in der Schweiz in St. Moritz im wunderschönen Engadin ist für mich auf alle Fälle ein Highlight in meinem Rennkalender. Zum dritten Mal war ich nun dort und zum zweiten Mal am Start beim 3-Tagesrennen, dem Engiadina Crossing, mit gesamt 72 Kilometern und 3870 Höhenmetern.

Der Start der ersten Etappe war auf 13 Uhr gelegt, um eine Anreise am selben Tag zu ermöglichen. Um aber nicht mit müden Beinen von der Fahrt an den Start zu gehen, bin ich bereits am Vorabend angereist und habe auch meine Startunterlagen schon am Donnerstag abgeholt. Dort habe ich direkt Annemarie Flammersfeld angetroffen, die Organisatorin des Events. Sie hat mir kurz von ihrem neuen Projekt erzählt, dem „Sports & Health Summit – Talk and Move on.“ am Freitagnachmittag, bei dem spannende Fachvorträge von internationalen Professoren und Rednern gehalten wurden zum Thema Gesundheit & Sport.

Vor allem „Mentaltraining beim Trailrunning“ hätte mich interessiert. Leider fanden diese Vorträge genau zur selben Zeit statt wie unser erster Lauf.

Die Unterkunft im Hotel Reine Victoria, welches zur Laudinella Group gehört und Partnerhotel der Veranstaltung ist, war einwandfrei. Geräumige, moderne Zimmer und ein umfangreiches Frühstücksbuffet mit gutem Kaffee, was für Sportler immer wichtig ist. Im Hotel selbst ist zwar kein Wellnessbereich, man kann aber das Hallenbad & Spa Ovaverva auf der anderen Straßenseite kostenfrei nutzen, um nach dem Laufen zu entspannen. 

Etappe 1, Trail da Muntagna

Die Wettervorhersage für Freitag und den ersten Lauftag war eher bescheiden. Viel Regen und kalt. Ich hatte mich schon auf das Schlimmste eingestellt und wurde dann doch positiv überrascht. Es blieb trocken und die Luft war angenehm kühl, eigentlich perfekt zum Laufen. Der Start war am Festivalgelände in St. Moritz Bad. Nach einer kurzen Begrüßung wurden wir auch schon auf die erste Etappe geschickt mit 22,5 Kilometern und 1210 Höhenmetern.

Nach nur wenigen Metern ging es direkt bergauf, ohne lange Einlaufen. Erst einen Steig durch den Wald und später im freien, schroffen Gelände. Der Downhill war extrem steil, wie ich es bereits vom letzten Jahr kannte, die Skipiste Direttissima bergab. Das haute in die Oberschenkel.

Im Ziel gab es Verpflegung unter anderem vom Laudinella Hotel. Die Bowls waren wieder köstlich. 

Etappe 2, Trail da Glüsch

Tag zwei standen 23,1 Kilometer und 1360 Höhenmeter auf dem Programm. Einmal hoch, einmal runter. Gut für den Kopf. Dieser Trail hat mir landschaftlich und läuferisch am besten gefallen. Erst etwa 4km etwas kupiert einlaufen und dann steil bergauf bis alle Höhenmeter geschafft waren und man auf der Fuorcla Valletta mit 2858m Höhe war. Dünne Luft hier oben, aber ein toller Blick.

Der Downhill war mäßig steil und gut laufbar. Da war man zackig wieder unten. Ein neuer Teilabschnitt zum letzten Jahr war der Wanderweg neben dem Bike Downhillpark. Das hat mal richtig Spaß gemacht da durchzuheizen. Im Ziel angekommen mit Energieriegeln von Chimpanzee gestärkt, Flüssigkeitshaushalt wieder aufgefüllt mit Iso, Wasser und Cola und dann ab zur gebuchten Massage. On stellte kostenfreie Massageslots zur Verfügung, die man unkompliziert über einen QR-Code buchen konnte. 30 Minuten zur Regenration und Behandlung von inzwischen entstandenen Wehwehchen. Optimal für den bevorstehenden dritten und letzten Lauftag des Engiadina Crossings.

Etappe 3, Trail da Lej

Am Morgen des dritten Tages waren die vorhergegangenen Racetage deutlich zu spüren. Ich war am Vortag am Ende leicht gestürzt und hatte mir wohl durch die Ausgleichsbewegung und die Abfangreaktion den hinteren Oberschenkel etwas gezerrt. Beim Einlaufen vor dem Startschuss in Sils sah ich kurz Schwarz für meine erfolgreiche Teilnahme am gesamten Crossing. Die Muskulatur wurde aber relativ schnell warm und bereits nach den ersten Kilometern war der Schmerz nicht mehr zu spüren. Glück gehabt! Es galt 26,3 Kilometer und 1300 Höhenmeter zu bewältigen. Knackige Summe mit bereits geschwächten Beinen. Die Verteilung war aber, wie sich herausstellte, den Läufern entgegenkommend. Nie zu steil, gut laufbar und abwechslungsreich mit grandioser Aussicht auf die Seen im Tal. Bei diesem Trail dachte ich mir: „Hier muss ich mal mit mehr Zeit nochmal herkommen!“, wirklich wunderschöne Strecke.

„Hier muss ich mal mit mehr Zeit nochmal herkommen!“

Ein letzter Zieleinlauf und es war geschafft! Es war viel los im Finisherbereich, da zur selben Zeit Kinderläufe, der Run Pontresina und der Engiadina Sommerlauf stattgefunden haben. Ein großes Siegerfest mit Siegerehrung und live Musik war der krönende Abschluss des Events. Mit einem gesamt 7. Rang bei den Damen bin ich mehr als zufrieden. Ein großes Dankeschön an alle freiwilligen Helfer wurde ausgesprochen und bereits ein Ausblick auf den Termin für nächstes Jahr gegeben. Wer also dieses 3-Tagesspektakel mit großem Rahmenprogramm einmal erleben möchte, sollte sich die Wochenenden im August 2023 mal im Auge behalten.

Resümee und was noch zu erwähnen ist:

Die gesamte Verpflegung während der Veranstaltung, also ich meine was im Startergeld enthalten ist, ist sensationell und habe ich so bei keinem anderen Wettkampf erlebt. Jeden Tag ein Essens Voucher fürs Festivalgelände im Wert von 25 CHF und zweimal ein Gutschein für das Abendbuffet im Hotel Laudinella. Gutes Essen ist so wichtig! Großes Lob an dieses Starterpaket!

Auch erwähnen möchte ich das Finishershirt, ein Longsleeve. Zwar ungewöhnlich, aber wirklich gelungen.

Ich hoffe für die Veranstalter, dass das Teilnehmerfeld die kommenden Jahre wächst und sich die Trailveranstaltung, wie der legendäre Sommerlauf, in St. Moritz etabliert und noch lange als Highlight im Veranstaltungskalender steht.

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