24. Oktober 2023

Speedland GS:TAM – Wir haben getestet, ob der Premium-Schuh für lange Distanzen sein Geld wert ist

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Der GS:TAM ist der dritte Schuh aus dem Hause Speedland. Er wurde in Zusammenarbeit mit Dylan Bowman entwickelt und nach dessen Heimatberg, Mt. Tamalpais benannt. Beworben wird er als komfortabler Schuh für lange Distanzen. Wir haben den Premium-Schuh für euch getestet!

Die Daten

  • Hersteller: Speedland
  • Modell: GS:TAM
  • Empf. Verkaufspreis: $275
  • Gewicht: 309 g/Schuh (Gr. US 9/EU 41,5)
  • Sprengung: 7 mm
  • Profiltiefe: 4,5 mm
  • Höhe Zwischensohle inkl. Außensohle und Fußbett: Ferse 37 mm / Vorfuß 30 mm

Der erste Eindruck

Der erste Gedanke beim Auspacken aus dem Schuhkarton war „ganz schön viel Schuh!“. Ich laufe normalerweise gerne direkte Schuhe mit niedriger Sohlenhöhe. Der GS:TAM mit 37 mm an der Ferse und 30 mm im Vorfuß und 327 g in der getesteten Größe ist nicht gerade wenig Schuh. Daher war ich gespannt, was Speedland für den stolzen Preis von 275 Dollar liefert. Auch gespannt war ich auf den doppelten BOA-Verschluss.

Das Upper des GS:TAM besteht aus einem atmungsaktiven Mesh-Material und ist im Zehenbereich mit einem TPU Film verstärkt. Der Schuh ist sockenähnlich aufgebaut und die Schnürung wird durch vier Straps zusammen mit einem BOA-Verschlusssystem übernommen, dem dual BOA Li2. Was außerdem auffällt, ist die relativ dicke Einlegesohle, die wohl auch einen Teil der Dämpfung übernimmt. Die Einlegesohle hat außerdem eine Aussparung für die Nachrüstung einer Carbonplatte, der sogenannten Carbitex plate. Diese wurde nicht getestet. Die Außensohle besteht aus einer Gummimischung aus dem Hause Michelin. Die Stollen sind 4,5 mm lang.

Die Passform

Die Passform ist nicht zu schmal, im Zehenbereich ist gut Platz, damit der Schuh auch nach langen Stunden nicht drückt. Durch die zwei BOA-Verschlüsse kann der Schuh individuell im Vorfußbereich und am Knöchel angepasst werden. Dadurch hat man einen sehr guten Fersenhalt und kann am Vorfuß den Schuh so „schnüren“, dass nichts drückt. Ich trage bei anderen Marken oft die Größe 44, so auch beim Speedland GS:TAM.

Auf dem Trail

Getestet habe ich den GS:TAM auf unterschiedlichen Wegarten, von der Strandpromenade in Riva del Garda bis zu schmalen Trails in den bayerischen Voralpen, über insgesamt ca. 90 km.

Für mich das Highlight des Schuhs ist das Verschlusssystem. Das BOA Li2 dual dial System lässt sich schnell festziehen und lösen. Was ich bisher nicht kannte ist, dass man die Schnürung durch drehen gegen den Uhrzeigersinn wieder lockerer stellen kann. So kann man nach technisch anspruchsvollen Passagen oder nach längerer Laufzeit den Schuh etwas weiter stellen ohne das Verschlusssystem komplett zu öffnen. Vor Downhills kann man die Schuhe easy mit ein paar Drehungen wieder festziehen. Sehr schnell und einfach das Ganze und für mich ein echter Gewinn.

Der GS:TAM ist kein Dämpfungsmonster, die Außensohle ist fester als bei Schuhen anderer Marken mit ähnlicher Sohlenhöhe. Man hat dadurch immer noch ein gutes Gefühl für den Untergrund und eine sehr gute Energierückgabe. Durch die dickere Einlegesohle aus einem dämpfenden Material hat man trotzdem genug Dämpfung, dass die Schuhe auch noch nach mehreren Stunden komfortabel sind. Die Michelin Außensohle bietet sehr guten Grip, so dass ich mich auf fast allen Untergründen sicher gefühlt habe. Lediglich auf nassem Stein stößt der Grip an seine Grenzen.

Insgesamt rollt der Schuh in nicht technischen Passagen, wie auf Forstwegen oder Straßen, sehr gut. Trotz der großen Sohlenhöhe, ist der GS:TAM überraschenderweise auch in anspruchsvolleren Passagen nicht kippelig oder instabil.

Das Fazit

Der GS:TAM ist ein top verarbeiteter Schuh für Ultradistanzen und nicht zu technische Trails. Er ist sehr bequem für viele Stunden und rollt gut, wenn man mal schneller läuft. Der BOA-Verschluss ist das beste „Schnürsystem“ was ich bisher testen durfte. Zwei kleine Minuspunkte sind für mich die Sprengung und der Preis. Ich finde 7 mm Sprengung sehr viel und denke etwas weniger Sprengung würde Gewicht sparen und der Schuh wäre immer noch genug gedämpft und flexibler. Ob der stolze Preis von 275 Dollar gerechtfertigt ist, ist wohl für jeden eine individuelle Entscheidung. Ich kann für mich das ganze erst abschließend bewerten, wenn ich weiß wie lange der Schuh am Ende gehalten hat.

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