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"Der Ultraventure 3 bildet eine echte Bank für die langen Kanten, Ultratrails und ausgiebige Wanderungen. Er glänzt mit einem sehr natürlichen Laufgefühl und großem Wohlfühlfaktor. Ein sehr kompletter Schuh, der gleichermaßen für Training und Wettkampf geeignet ist!

Mit dem  Ultraventure 3 hat Mario Topo Athletics Flaggschiff für lange Ultratrails unter die Lupe genommen. Wie sich der Schuh – unter anderem bei einem dreitägigen Etappenlauf als Härtetest – geschlagen hat und wer hinter der Marke Topo Athletic steckt, erfahrt ihr im ausführlichen Testbericht:

Wer und was steckt  hinter der Marke Topo?

Der Slogan „Running is out passion but better movement is our mission“ ist eigentlich schon selbstredend für Topos Firmen-Philosophie.

Der in Colorado geborenen Tony Post – Founder und CEO von Topo Athletic – war in der Vergangenheit maßgeblich an der Entwicklung der Vibram 5 Fingers beteiligt. Basierend auf diesem Erfahrungsschatz rief er in 2013 seine eigene Marke Topo ins Leben. Das Leitmotiv, dass Minimalkonstruktionen bei Laufschuhen zu einem ökonomischen Laufstil beitragen und damit als beste Prophylaxe gegen die gängigen Verletzungen wirken, zieht sich wie ein roter Faden durch alle Topo-Modelle, welche sich durch eine eine flache Sohlenkonstruktion und niedrige Sprengung auszeichnen. 

Bei Topo verzichtet das Team um CEO und Gründer Tony Post auf jeglichen, marketingbasierten Funktionsblödsinn. Was nicht der Verbesserung des Laufens und des Schuhs dient, kommt auch nicht an den Schuh! So bleibt der der Schuh leicht und verfälscht nicht die natürliche Abrollbewegung.“ (Zitat aus dem Topo-Brandbook)

Zum Thema Nachhaltigkeit schreibt Topo sich den Grundsatz auf die Fahnen, dass alle Schuhe mit möglichst langlebigen Materialien ausgestattet werden, was deren Haltbarkeit maximieren soll.

Das nennen wir mal eine klare Ansage Mario war dementsprechend gespannt, ob der Ultraventure 3 die vollmundigen Versprechen auch halten kann…

Der Ultraventure 3
Der Ultraventure – seines Zeichens meistverkaufter Trailschuh von Topo Athletic – kommt mit einer 5mm Sprengung, breiter Passform und komfortabler Zehenbox daher. Die Vibram-Sohle verspricht entsprechende Langlebigkeit und guten Grip auf allen Untergründen. Eine dreiteilige EVA/TPU-Zwischensohle verleiht dem Ultraventure mit seinen verschiedenen Härtegraden eine wohlige Dämpfung. Das Obermaterial setzt sich aus einem zweilagigen Funktionsmesh zusammen, welches laut Hersteller eine wasserableitende Wirkung gewährleistet. Die Schnürung präsentiert sich klassisch mit seitlich vernähter Schuhzunge.
Der Schuh ist zudem mit einer leichten Pronationsstütze ausgestattet, um den Fuß eine gute Führung zu geben. Bei Größe 45 bringt das gute Stück 320 Gramm auf die Küchenwaage.

Auf dem Trail
Beim ersten Reinschlüpfen springt sofort das komfortable Tragegefühl und die angenehme Dämpfung ins Auge. Mit der richtigen Schnürung muss ich zunächst ein bisschen rumprobieren, denn der Ultraventure weist ein sehr eigenes Konzept bei der Schnürung auf. Topos führen den Fuß laut Herstellerangabe nicht über das Obermaterial, sondern mit dem Leisten, der für Topo eigens entwickelt wurde. Daraus resultiert, dass man den Schuh auch mit sehr lascher Schnürung tragen kann und dadurch „sauberer“ mit den Zehen abdrückt, was einen orthopädischen Vorteil verspricht. Das Ganze ist am Anfang ein recht ungewohntes Gefühl und man braucht ein paar Kilometer, bis man sich daran gewöhnt hat. Ich finde es allerdings sehr angenehm, da ich einen recht schmalen Spann habe und viele Schuhmodelle sehr eng schnüren muss, um einen entsprechenden Fersenhalt zu gewährleisten. Dieses – oft einschneidene Gefühl – bleibt mir beim Ultraventure erfreulicherweise erspart, der sich sehr „weich“ über den Spann trägt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich mich bei meinen Testläufen im Ultraventure super Wohl gefühlt habe. Ich habe in meiner zehnjährigen Erfahrung im Traillaufen bisher wenig Schuhe am Fuß gehabt, die ein so homogenes und angenehmes Laufgefühl vermittel.
Der Schuh ist sicher kein Sprinter und baut keine wirkliche Laudynamik auf, punktet dafür aber umso mehr mit einem hohen Komfort und läuft wie ein Uhrwerk auf langen Kanten.
Die Sohle des Ultraventure – mit seinen eher unspektakulären Stollen – bietet sehr gute Allroundfähigkeiten, rollt auch auf Asphalt und Schotter sehr verlässlich und eignet sich am besten für leicht bis mittelschweres Gelände. Für mich ist er ein idealer Begleiter auf meinen heimatlichen Trails im Mittelgebirge. Durch die wohlige Dämpfung verzeiht der Schuh leichte Fehltritte großzügig  und schluckt kleine Steine und Unebenheiten. Als Härtetest habe den Ultraventure auf einem dreitägigen Etappenlauf über 150km getragen und war sehr angetan davon, wie gelenkschonend der Schuh selbst nach 50km noch zu laufen war.

Solange es nicht zu nass auf dem Trail wird, kann man den Ultraventure auch mit ordentlich  Speed in den Downhill ballern, ohne an Trittsicherheit zu verlieren. Zu matschig darf es allerdings nicht werden, sonst gerät der Grip an seine Grenzen. Hier würde ich mir wünschen, dass die Stollen einen Tick bissiger gestaltet sind. Dadurch würde der Ultraventure sein ohnehin schon breites Einsatzfeld noch erweitern und die Tauglichkeit für matschige und technische Bodenverhältnisse erhöhen.

Das luftige Obermaterial tut gute Dienste und gewährleistet auch bei hohen Temperaturen ein angenehmes Fußklima. Der Schuh trocknet selbst nach Flussquerungen sehr schnell und hinterlässt  – zumindest bei warmen Temperaturen – keine Staunässe im Fußbett.

Zum Thema Haltbarkeit lässt sich nach 250km noch keine verlässliche Aussage treffen. Jedoch kann man anmerken, dass der Stollenabrieb der Vibram-Sohle bisher nur rudimentär zu sehen ist. Das Obermaterial zeigt sich ebenfalls fast neuwertig – siehe Fotos.

Fazit:

Der Ultraventure 3 bildet eine echte Bank für die langen Kanten, Ultratrails und ausgiebige Wanderungen. Er glänzt mit einem sehr natürlichen Laufgefühl und großem Wohlfühlfaktor. Ein sehr kompletter Schuh, der gleichermaßen für Training und Wettkampf geeignet ist! Aufgrund der sehr flexiblen Schnürung und einer intelligent gestalteten Passform eignet sich der Ultraventure zudem für nahezu alle Fußtypen. 

Nachgefragt:
Woher leitet sich der Name Ultraventure eigentlich ab?

In der Historie von Topo Athletic gab laut Hersteller 3 „Wellen“ an Namensgebungen. In der ersten Generation sind die Schuhe mit Kürzeln benannt worden. Bei den Trailschuhen ist davon nur noch die MT- und MTN-Serie übrig. (MT = Multi Terrain, MTN = Mountain). 

Alle anderen Bezeichnungen kamen in der zweiten Welle und hatten zur Differenzierung zu den Roadmodellen ein „Venture“ im Namen (Trailventure, Terraventure, Ultraventure). Bei den Roadmodellen war es das „Fli oder Fly“.
Das „Ultra“ bekamen alle Modelle, die viel Dämpfung bieten. Einen direkten Bezug zu Ultras gibt es nicht, auch wenn natürlich gerade in d Bereich oft viel Dämpfung erwünscht ist.

Die jetzige 3. Welle der Namensgebung wird diese Logik in der Namensgebung aufheben. Es gibt keine „Nutzungshinweise“ oder „Ausstattungshinweise“ mehr in den Namen.
Die älteren Serien behalten aber ihre Namen solange, bis sie grenzwertig von ihrer früheren Ausrichtung abweichen und einen neuen Namen brauchen.

Weitere Infos zum Schuh findet ihr hier auf der offiziellen Website des Herstellers:

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