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57. Roßtrappenlauf: Leichtsinnigerweise hatten wir uns im Sommer für den Harzlauf Thale angemeldet … Wir waren nicht das erste Mal am Start und dachten uns, dass wir bei uns um die Ecke die Saison zu einem guten Abschluss bringen können. Bei 14 € Startgeld für 23 km (Roßtrappenlauf XXL) muss man allerdings auch nicht lange überlegen. Die übrigen Strecken von 11,5 km (Roßtrappenlauf) und 6 km (Bodetallauf) sind noch ein paar Euro günstiger. Für die Jüngsten wird noch der 1,5 km lange Hexenpfützenlauf angeboten. Zwischen 350 und 400 Teilnehmer finden sich seit Jahren am letzten Sonntag im Oktober im schönen Bodetal ein, sicher die landschaftlich attraktivste Schlucht im Harz, wenn nicht sogar in ganz Norddeutschland. Gut ausgebaute Wanderwege bringen zum Teil alpinen Charakter ins Mittelgebirge, ein ideales Trainingsgebiet für uns Flachländer. Wer noch nicht dort war, sollte es nachholen. Mit der richtigen Kombination der Routen schafft man es in 15-18 km auf 1.000 positive wie negative Höhenmeter. Das ist im Mittelgebirge oft gar nicht so einfach, wenn man nicht immer wieder denselben Uphill angehen will.

Läufe gibt es einige im Harz, oft mit langer Tradition. Am ehesten kann man dieses Event sicher als Volkslauf mit Trailanteilen bezeichnen. Start ist im Kurpark in der Ortsmitte, direkt gegenüber vom Bahnhof. Der größte Teil der Strecken wird auf Wander- und Forstwegen absolviert, allerdings führen auch etwa ein Drittel über befestigte Wege und Straßen.

Die Herausforderung

Durch Verletzung, Krankheit und Urlaub gab es quasi keine Vorbereitung. Die Motivation überhaupt an den Start zu gehen, kam von unserem 11jährigen, der ein paar Tage zuvor den Wunsch geäußert hat, die 6km zu laufen – und dies am Ende auch super durchgezogen hat. Wo wir jetzt schon vor Ort waren, gingen wir auch an den Start.

Vor uns lagen also nun 2 Runden a 11,5 km und insgesamt knapp 700 Hm. Die größere Herausforderung war aber das Wetter. Windböen mit 70 km/h, Regen und Schnee, nasses Laub und aufgeweichte Böden warteten auf uns. Nach dem Start ging es etwas wellig die ersten 1,5 km durch den Ort in Richtung Bodetal, wo der Anstieg zur Roßtrappe wartete. Auf 2 km sind ca. 250 Hm zu bewältigen, wobei die Steigung im Maximum 20 % aufweist. Es folgten 8 km mehr oder weniger Downhill bis zum ersten Zieldurchlauf. Wer oben allerdings mit Erholung rechnete, wurde überrascht. Die ersten paar hundert Meter abwärts führten über eine windausgesetzte Straße. Es war alles andere als angenehm, wenn der Schnee von der Seite ins Gesicht peitschte. Nach der ersten VP, die Wasser, Apfelschorle und Cola bereithielt, ging es aber wieder in den Wald. Auf gut laufbaren, aber teils auch rutschigen Abschnitten ging es wieder zurück in den Ort. Die letzten 500m überraschten aber nochmals mit fiesem Gegenwind, der die Regenjacke zum Bremsfallschirm machte.

Zweite Runde

Da wir mit den Teilnehmern der 11,5km gemeinsam gestartet sind, hatte man in der ersten Runde noch viele Begleiter. In der zweiten Runde wurde es eher einsam, ca. dreiviertel der Läuferinnen und Läufer wählten für sich die kürzere Variante, dazu sind auch noch einige „XXL-Starter“ ausgestiegen. So entschied sich auch meine Freundin wegen Unterkühlung kein Risiko einzugehen und beendete das Rennen vorzeitig.

Der zweite Durchlauf war identisch, nur das Wetter besserte sich langsam und es gab sogar ein wenig Sonne zu sehen. Das fehlende Training machte sich bemerkbar, Druck konnte ich nicht mehr machen. Durchhalten und Durchlaufen war die Devise. Letzteres zahlte sich aus. Da offensichtlich aus meiner Altersklasse nur 3 Läufer ins Ziel gekommen sind, durfte ich sogar eine Medaille in Empfang nehmen. Über die Werthaltigkeit lässt sich streiten, ich werde den „Erfolg“ sicher nicht in meinen Lebenslauf übernehmen 😉. Immerhin war es aber trotzdem mein erstes Podium … auch wenn ich fast eine halbe Stunde langsamer war als vor 3 Jahren.

Wenn es in den Zeitplan passt, werden wir sicher auch in den nächsten Jahren mal wieder in Thale zum Lauf vorbeischauen – zum Training wird es auf jeden Fall häufiger passieren. Jetzt heißt es erstmal wieder Formaufbau fürs nächste Jahr, die Ziele sind gesteckt, die Umsetzung funktioniert hoffentlich etwas besser als in 2025.

euer Tobias
Trailrunning24 – TrailCompany

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