Am 14. Juni 2025 feierte der Koasamarsch in Ebbs sein 55-jähriges Jubiläum – und das mit einer Rekordbeteiligung von 1.200 Teilnehmern – ausgebucht! Neben der einmaligen Jubiläumsstrecke KOASA-55-Panorama-Trail bot das Wander- und Trailrunning-Event im Kaisergebirge ein breites Spektrum an Strecken. Trailrunner:innen standen Bergläufe zwischen 20 und 55 Kilometern sowie zwischen 1.000 und 3.900 Höhenmetern zur Auswahl. Wanderfreunde kamen bei vier unterschiedlichen Strecken zwischen 4 und 33 Kilometern voll auf ihre Kosten. Für Trailrunning24 war Markus beim KOASA-Classic-Run mit 33 Kilometern und 1.910 Höhenmetern am Start.
Vor dem Start
Ein paar Tage vor dem Start erhielten alle Teilnehmer noch einmal eine E-Mail mit den wichtigsten Informationen. Die darin enthaltene Übersicht der verfügbaren Parkplätze machte die Anreise nach Ebbs am Morgen sehr entspannt.
Die Startnummern konnten entweder am Vorabend zwischen 17 und 21 Uhr oder am Wettkampftag ab 5 Uhr morgens abgeholt werden. Da mein Start erst um 9 Uhr angesetzt war, hatte ich genügend Zeit, meine Startnummer direkt vor dem Start abzuholen. Das ging schnell und völlig unkompliziert.
Rund 20 Minuten vor dem Start fand das verpflichtende Race-Briefing statt. Dort wurden die Streckenmarkierungen noch einmal deutlich gezeigt und auf eine kleine Umleitung der Strecke hingewiesen. Aufgrund der mit etwa 170 Läuferinnen und Läufern relativ geringen Teilnehmerzahl beim KOASA-Classic-Run war die Aufstellung im Startbereich sehr entspannt und ohne großes Gedränge.
Pünktlich um 9 Uhr fiel dann, bei bereits sehr warmen Temperaturen, der Startschuss für die 33 Kilometer lange Runde.
"Man musste sich selbst immer wieder daran erinnern, ausreichend zu trinken. Belohnt wurde man durch die atemberaubende Aussicht auf das Massiv des wilden Kaisers, der auf der anderen Seite aufragte!"
Markus
Auf der Strecke
Nach einem kurzen, flachen Einrollen auf Asphalt bog die Strecke bald auf den Musikantensteig Richtung Vorderkaiserfeldenhütte ab – und es wurde sofort steil. Auf den ersten fünf Kilometern waren bereits die Hälfte der gesamten Höhenmeter, nämlich 900 Höhenmeter, zu bewältigen. Das Gelände war teilweise felsig, und eine ausgesetzte Stelle war mithilfe von Eisenseilen gesichert. Die Temperaturen waren bereits hoch, aber immerhin war es am Steig schattig.
An der Vorderkaiserfeldenhütte befand sich die erste Verpflegungsstelle, die mit Bananen, Gurken, Zitronen, Wassermelonen, Salz, Wasser, Energieriegeln und Cola keine Wünsche offenließ. Da sich das Teilnehmerfeld bereits etwas auseinandergezogen hatte, gab es kein Gedränge und die Stimmung war äußerst entspannt.
Die Strecke führte weiter auf einem aussichtsreichen Höhenweg entlang des Zahmen Kaisers Richtung Hochalm. Hier war Trittsicherheit gefragt, denn es galt immer wieder Geröllfelder zu queren, und der Weg war sehr steinig und wurzelig. Auch ausgesetzte Stellen forderten die volle Konzentration. Der Schatten wurde nun weniger und die Temperaturen stiegen weiter an. Man musste sich selbst immer wieder daran erinnern, ausreichend zu trinken. Belohnt wurde man jedoch mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Massiv des Wilden Kaisers, der majestätisch auf der gegenüberliegenden Seite aufragte!
An der Verpflegungsstelle an der Hochalm wollte ich meinen Buff nass machen, um mich zu kühlen. Ein hilfsbereiter Helfer wies mich prompt auf die Duschmöglichkeit mittels Gartenschlauch hin. Diese kam mir bei der Hitze wie gerufen, und ich spritzte mich einmal von oben bis unten ab. Was für eine Wohltat!
Weiter ging es auf alpinen Pfaden Richtung Stripsenjochhaus. Die Aussage eines Mitläufers, dass wir immer noch einen Halbmarathon vor uns hätten und noch ein paar fiese Anstiege warteten, gab mir einen kurzen Dämpfer. Ich hatte es bis dahin so gesehen, dass ich schon ein Drittel der Strecke und gut die Hälfte der Höhenmeter geschafft hatte. Da ich mich aber gut fühlte, dauerte es zum Glück nicht lange, bis ich mein Mindset wieder ins Positive gedreht hatte.
Es folgte ein steiler Abstieg über 3,5 Kilometer und 700 negative Höhenmeter auf einem Steig zum Hinterbärenbad, auch Anton-Karg-Haus genannt. Bei weiterhin hohen Temperaturen nutzte ich jede Stelle mit Wasser, um mich zu kühlen. Die Teilnehmer verteilten sich auf der Strecke, sodass ich auch große Teile komplett allein unterwegs war.
Nach dem Anton-Karg-Haus verlief die Strecke durch das wunderschöne Kaisertal, vorbei an malerischen Almen und gemütlichen Gasthäusern. Nach den Kaiseraufstiegs-Treppen rechnete ich fest mit der nächsten Verpflegungsstelle, doch diese ließ auf sich warten und ich hatte kein Wasser mehr. Das benötigte Gel wollte ich ohne Wasser auch nicht zu mir nehmen, wodurch meine Energiereserven zusehends schwanden. 1,5 Kilometer später als erwartet folgte zum Glück endlich die VP.
Nach einer kurzen Dusche und der dringend benötigten Verpflegung mit Wasser und Gel beherzigte ich das Zitat von Hannes Namberger: „Cola hart rein bis zum Anschlag und einfach weitermachen!“ Ich machte mich an die letzten, flachen fünf Kilometer, und es wurde noch einmal zäh. Trotz geringem Tempo wollte mein Puls nicht mehr heruntergehen, und ich war überglücklich, nach 5:22 Stunden endlich das Ziel zu sehen. Dort wurde ich von meinen Liebsten in Empfang genommen. Die Dusche direkt am Zielbogen nutzte ich ausgiebig, um mich abzukühlen.
Im Ziel
Nach einer 5 Stunden, 22 Minuten und 58 Sekunden dauernden Hitzeschlacht, 34 Kilometern und 1.900 Höhenmetern erreichte ich das Ziel – stolz und erschöpft zugleich. Zum Glück bot der Zielbereich Schatten, und ich begann sofort, meine Speicher mit Kuchen und alkoholfreiem Bier wieder aufzufüllen. Danach feuerte ich die anderen Läuferinnen und Läufer beim Zieleinlauf an. Kurz nach mir kam auch Kimi Schreiber ins Ziel, die das 55-Kilometer-Rennen sogar vor dem ersten Mann gewann! Eine absolut beeindruckende Leistung.
"Der KOASAMARSCH Ebbs ist eine absolute Empfehlung für alle, die einen echten Trailrun mit einem hohen Anteil an alpinen Trails in atemberaubender Landschaft suchen."
Markus
Fazit: Eine klare Empfehlung für den Koasamarsch Ebbs!
Der KOASAMARSCH Ebbs ist eine absolute Empfehlung für alle, die einen echten Trailrun mit einem hohen Anteil an alpinen Trails in atemberaubender Landschaft suchen. Aber auch Wanderer sind bei diesem Event herzlich willkommen und eine große Bereicherung. Man sollte beachten, dass sich die Laufzeit durch das größtenteils technische Gelände entsprechend verlängert.
Durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 1.200 bleibt die Veranstaltung noch relativ überschaubar und familiär, was zur entspannten Atmosphäre beiträgt. Die Streckenmarkierungen waren hervorragend, und die Verpflegungsstationen waren gut ausgestattet und in ausreichender Anzahl vorhanden.
Ein Tipp für alle, die die Strecke einmal nachlaufen wollen: Es sind ganzjährig Schilder angebracht, die die Strecken auszeichnen.
Am Besten gleich vormerken: Der 56. Ebbser Koasamarsch wird am 13. Juni 2026 stattfinden. Die Anmeldung startet ab Anfang Oktober 2025.
Ein ganz großes DANKESCHÖN an das gesamte Team des KOASAMARSCH für dieses Highlight-Event!
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