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Land
Distanz
Datum

Am Samstag, den 7. Juni, verwandelte sich Salzburg erneut in das Zentrum der internationalen Trailrunning-Szene: Hier fiel der Startschuss für die diesjährige Ausgabe des Mozart 100 by UTMB®. Eingebettet in die eindrucksvolle Kulisse der Salzburger Altstadt und umrahmt von den majestätischen Alpen, bot das Event den perfekten Rahmen für außergewöhnliche Leistungen und unvergessliche Momente.  

3.142 Teilnehme aus 72 Ländern stellten sich in den verschiedenen Distanzen ihrer persönlichen Herausforderung. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf dem Hauptbewerb, dem Mozart 100 (120 km / 5.800 Hm), welchen sich unser Teammitglied Christopher laufend unter die Füße nahm. 

Angebotene Bewerbe

Der „Lange“ ist nun offiziell als UTMB Index 100M Rennen anerkannt und bietet den Top 3 Damen und Herren nicht nur vier Running Stones, sondern auch eine direkte Qualifikationsmöglichkeit für das UTMB-Finale in Chamonix. Doch das Event richtet sich nicht nur an die Ultralauf-Elite: Mit insgesamt sechs verschiedenen Distanzen – vom City Trail (9 km) bis hin zum genannten Ultra – ist für jede Erfahrungsstufe etwas dabei. Hierbei verlaufen alle Strecken des Mozart 100 zumindest teilweise auf der Strecke der großen 120 km-Runde, jedoch mit unterschiedlichen Startpunkten und Einstiegen. Dadurch erleben die Teilnehmer in allen Bewerben die sowohl landschaftliche Schönheit des Salzburger Landes als auch die historische Kulisse der Stadt Salzburg.

Die Paarung aus einer landschaftlich reizvollen Streckenführung, vielen laufbaren Passagen und einem technisch nicht zu hohen Anspruch sorgt dabei für unvergessliche Eindrücke – egal ob man zum ersten Mal Trailrunning-Luft schnuppert oder bereits zu den Routiniers gehört. Daher kann man den Mozart 100 auch Jedem ans Herz legen, der sich erstmalig auf Trails beweisen möchte.

Anreise und Parken

Die Anreise nach Salzburg ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug gut möglich. Wer mit dem Auto kommt, sollte unbedingt auf die Ferienzeiten achten. In diesem Jahr fand der Mozart 100 am Pfingstwochenende statt, wo es zu langen Staus auf den Autobahnen kam. Das Eventgelände befindet sich auf dem Kapitelplatz im Herzen von Salzburg am Fuße der Festung Hohensalzburg. Daher konnte man gut eine der umliegenden Tiefgaragen nutzen, hierbei hatten wir auch am Eventtag keinerlei Probleme bei der Suche nach einem Parkplatz. Dass genügend Unterkünfte zur Verfügung stehen, ist hierbei auch selbstredend. Ebenso bietet Salzburg einige stadtnahe Campingplätze mit der notwendigen Infrastruktur für das Parken mit dem Wohnmobil.

Rund um die Veranstaltung

Durch die Lage im Zentrum lässt sich die Abholung der Startunterlagen gut mit einer Erkundungstour der malerischen historischen Innenstadt von Salzburg verbinden. Die Startnummernausgabe findet in einem großen Zelt direkt auf dem Kapitelplatz statt – gleichzeitig ist hier auch die Expo der großen UTMB Sponsoren zu finden, genannt seien Hoka, Näak, Compressport oder der UTMB-Merchandise. Neben Startnummern und Info-Point sind fußläufig Duschen und Umkleiden untergebracht – lange Wege entfallen also komplett.

Wir holten unsere Startnummern bereits am Vortag ab. Man musste lediglich den Barcode der Anmeldung und den Ausweis vorzeigen; eine Vorlage der Pflichtausrüstung war beim „Langen“ nicht nötig. Alle Helferinnen und Helfer waren super hilfsbereit und freundlich, sodass die Startnummernausgabe nicht mehr als fünf Minuten dauerte. Neben der Expo gab es am Eventgelände einige Foodtrucks und Ausschänke. Auch mit dem umherliegenden Restaurants und Bars lädt das gesamte Setup schon sehr zum Verweilen ein, weswegen auch immer auf dem Gelände was los ist.

Verpflegungspunkte & Support

Bevor wir zum Lauf an sich kommen, noch einige Worte zur Verpflegung. Die VP´s waren durchweg hervorragend organisiert und bestens ausgestattet. Neben klassischen Optionen wie Wasser, Iso, Cola, Obst und Produkten von Näak gab es auch herzhafte Angebote wie Suppe, Brot, Käse und salzige Snacks – ideal für lange Stunden auf der Strecke. Besonders positiv: Die Stationen waren so platziert, dass sie auch für Support-Crews gut erreichbar waren, es befanden sich in unmittelbarer Nähe auch immer genügend Parkmöglichkeiten. Auch die Abstände zwischen den VPs war sehr gut gewählt. So war sowohl die Eigenversorgung als auch der Zugriff auf persönliche Dropbags problemlos möglich. Insgesamt mangelte es an nichts – die Versorgung unterwegs ließ keine Wünsche offen.

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Der Mozart 100 – 120km vorbei an Highlights des Salzburger Lands und Oberösterreich

Der Startschuss fiel am Samstagmorgen um 05:00 Uhr auf dem Kapitelplatz inmitten der Altstadt – direkt unterhalb der Festung Hohensalzburg. Danach führt die Strecke zunächst sehr flach durch die Innenstadt und entlang der Salzach. Diese ersten Kilometer eignen sich perfekt zum Einrollen und Aufwachen, bevor es kurz darauf in eher welliges, aber sehr gut laufbares Gelände geht. Dies geht bis zum Verpflegungspunkt 3 am Vordersee recht flowig vor sich hin. Danach ändert die Strecke etwas ihren Charakter, die ersten Anstiege folgen. So standen bis zur Schafbachalm auf einem 11km-Teilstück insgesamt 900 positive und 450 negative Höhenmeter an – Man merkte, der anfängliche Flow und das schnelle Vorankommen waren vorbei, es wurde nun mehr gewandert. Das bot aber auch mehr Zeit, einen der schönsten Abschnitte der Strecke länger zu genießen…sofern man noch von Genießen reden kann.

Von nun an ging es auf über 1000 Meter auf schönen Trails über die Pilsteinhöhe zum Zwölferhorn. Mit über 1.500 m Höhe stellt es den höchsten Punkt der Strecke dar. Oben angekommen wird man mit einem Panorama auf den Wolfgangsee und das Dachsteinmassiv belohnt – bei gutem Wetter einer der spektakulärsten Ausblicke des gesamten Laufs. Hier heißt es nochmals Energie sammeln für den leicht technischen, anfänglich steilen Downhill nach St. Gilgen, wo man nochmals 1000 HM in die Beine reinläuft. Unten im Ortszentrum angekommen erwartet die Läufer neben einem großem Applaus vieler Zuschauer die größte Verpflegungsstation. Hier wurden auch für den 120km Lauf die Dropbags aufbewahrt. Aus St. Gilgen heraus geht es auf eine ca. 21km lange Schleife am Wolfgangsee entlang hoch zur Verpflegung am Schafberg. Keine Angst, der Gipfel wird nicht komplett überschritten, die VP befindet sich auf 1300 Metern am exakt höchsten Punkt, bevor es wieder nach St Gilgen zurückgeht. Ab dort ändert sich auch wieder der Charakter der Strecke. Es wird wieder deutlich laufbarer, weswegen man ordentlich Meter machen kann.

Ein nächster markanter Punkt ist der Fuschlsee, dessen türkisblaues Wasser für viele Läufer eine Art mentale Oase darstellt. Der Trail umrundet große Teile des Sees, mit abwechslungsreichen Passagen zwischen Seeufer, Waldwegen und offenen Wiesen. Hier wechseln sich laufbare Abschnitte mit kurzen, aber giftigen Anstiegen ab – ein ständiger Rhythmuswechsel bis zur Verpflegung Koppl bei 102 km, der durchaus fordert. An der Verpflegung heißt es nochmals gut Auftanken, bevor es zum Grande Finale geht.

Es geht weiter in Richtung Gaisberg, einem der Hausberge Salzburgs, den man komplett überschreitet. Dieser Abschnitt bietet eine Mischung aus Forstwegen, schmalen Pfaden und hochalpinem Flair – hier ist nochmals Höhenmeter sammeln angesagt. Insbesondere die Gratpassagen sind ein landschaftlicher Höhepunkt mit herrlichem Blick über die Stadt. 

Danach geht es zurück nach Salzburg, wobei die Strecke nach 115km nochmals eine „schöne“ Überraschung bereithält. Es geht auf den Kapuzinerberg inmitten der Stadt, ein steiler Waldpfad mit unzähligen Treppenstufen und Wurzelpassagen. Er wurde auch liebevoll von den Kollegen von Alleslaufbar als „Heartbreak Mountain“ bezeichnet – ganz so schlimm ist es dann doch nicht, man fragt sich aber schon, ob es muss denn nochmal sein muss. Schließlich führt der Kurs durch das historische Zentrum zurück zum Kapitelplatz, wo nach einem letzten Zielsprint durch die Altstadt das Ziel wartet – begleitet von Applaus, Kuhglocken und Mozartklängen. Eine ideale Location, um seine wohlverdiente Medaille entgegenzunehmen und die Speicher wieder mit dem ein oder anderen kühlen Getränk aufzufüllen.

Fazit

Alles in allem bleibt festzuhalten, dass der Mozart 100 eine perfekt organisierte Veranstaltung  ist, bei der es den Läufern an nichts fehlt (wie mittlerweile für UTMB-Events üblich). Die Kombination aus der Stadt Salzburg und der Natur des Salzburger Lands verleihen dem Event einen speziellen Mix, welcher vor allem für Neueinsteiger sehr interessant sein könnte. Das Event zeichnet sich durch längere laufbare Abschnitte aus, wer jedoch hochalpine technische Trails für seinen Wettkampf anvisiert, ist sicherlich bei anderen Events in den Alpen besser aufgehoben. Die Einschätzung, ob neben der üblichen Kommerzialisierung des Sports die sehr hohen Teilnahmegebühren für ein solches Event gerechtfertigt sind, überlassen wir hierbei jedem Teilnehmer selbst.

Quellenangaben und Querverweise:
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