Am 17. Mai 2025 zog es insgesamt fast 1.400 Läufer in die atemberaubende Landschaft der Allgäuer Alpen rund um Nesselwang. Ich war eine von ihnen und startete auf der M-Strecke, die mit 22 Kilometern und 1.300 Höhenmetern eine reizvolle Herausforderung versprach. Der MOUNTAINMAN präsentierte sich als ein herzliches Event, das neben verschiedenen Laufdistanzen von 5 bis 70km auch Wanderangebote umfasste und eine familiäre Atmosphäre schuf, in der sich Trailrunner, Wanderer und sogar Läufer mit Hunden gleichermaßen willkommen fühlten. Die beeindruckende und abwechslungsreiche Allgäuer Bergwelt bot dabei die perfekte Kulisse für ein unvergessliches Wochenende in der Natur. Für Trailrunning24 berichte ich, Tina, von meinen persönlichen Eindrücken bei dem Event.
Vor dem Start
Die Anreise quer durch das Allgäu mit beeindruckenden Flüssen, Seen und Ausblick auf Schloss Neuschwanstein war bereits ein besonderes Erlebnis. Wir übernachteten vorab auf einem Bauernhof bei Füssen. Mein Tipp: Plant mehr Zeit ein, um die traumhafte Landschaft rund um Nesselwang zu genießen.
Im Gewerbegebiet standen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, was unsere Ankunft stressfrei gestaltete. Vor Ort herrschte eine entspannte Atmosphäre mit einer kleineren Expo und sehr freundlichen Helfern. Die Kontrolle der überschaubaren Pflichtausrüstung für die M-Strecke war schnell erledigt. Wichtig waren insbesondere ein Check der Rettungsdecke und geladenem Handy.
„Auch während dem Rennen fand ich die herzliche Stimmung besonders auffallend. Mit vielen anderen Läufern kam ich auf der Strecke ins Gespräch. Beim letzten fordernden Anstieg kurz vor Schluss - als sich das Ziel schon so nah anfühlte - motivierten wir uns gegenseitig.“
Tina
Auf der Strecke
Der Start um 10 Uhr war sehr human und von Anfang an herrschte eine sehr positive und freudige Stimmung unter den Helfern und Läufern. Da ich meist im Mittelfeld laufe, ordne ich mich gern weiter hinten ein und später vor allem in den Downhills mit ein paar Überholmanövern noch einmal zusätzliche Motivation zu schöpfen. Normalerweise starte ich bewusst langsam, ließ mich aber von der Euphorie anstecken und lief den ersten steilen Anstieg zu schnell an. Dadurch hatte ich anfangs einen zu hohen Puls und machte mir Sorgen, wie der weitere Verlauf wohl wird. Ich habe mein Tempo dann bewusst verlangsamt und mich darauf konzentriert, mich gut zu verpflegen (Gels und Iso). Das hat sich dann ausgezahlt. Vor der ersten Verpflegungsstation fand ich wieder in meinen “Flow”.
Die Streckenführung war ein Traum: ein hoher Anteil an abwechslungsreichen Trails, kaum Forstwege und nur ein relativ kurzes Stück Asphalt am Ende. Die meiste Zeit waren es viele Wurzelwege, insbesondere auch im Downhill. Da ich diese besonders gern mag, konnte ich vor allem die Downhills sehr genießen. Die wechselnde Landschaft und die spektakulären Ausblicke in die Bergwelt waren während des gesamten Laufs eine zusätzliche Motivation. Einzigartig war auch der Treppensteig entlang eines Wasserfalls.
An der Strecke waren drei Verpflegungsstationen optimal platziert und unterschiedlich, aber immer reichhaltig bestückt mit u.a. Wasser, Cola, Iso, süßen und salzigen Snacks sowie Brühe. Es gab zum Glück auch keine Wartezeiten. Als Vorbereitungslauf für ein anderes Rennen hatte ich mich für eine komplette Selbstverpflegung entschieden, was mit meinen Gels und Iso hervorragend funktionierte. So musste ich nur Wasser an den Stationen auffüllen, hatte immer ausreichend Energie und sparte mir Zeit an den Stationen.
Die recht wechselhafte Wettervorhersage mit möglichem Regen und gefühlten 3 Grad oben am Berg hatte mir im Vorfeld die Auswahl der richtigen Ausrüstung etwas erschwert. Das Wetter war dann auf der Strecke doch besser als erwartet und die Strecke war durch viel Verlauf im Wald relativ gut vor Wind und Regen geschützt. Mit langer Hose, T-Shirt und Longsleeve war ich tendenziell noch etwas zu warm angezogen.
Auch während dem Rennen fand ich die herzliche Stimmung besonders auffallend. Mit vielen anderen Läufern kam ich auf der Strecke ins Gespräch. Beim letzten fordernden Anstieg kurz vor Schluss – als sich das Ziel schon so nah anfühlte – motivierten wir uns gegenseitig (danke Gudrun!). Da ich sonst Podcasts oder Musik beim Laufen höre führte das Kopfhörerverbot für mich definitiv zu zahlreichen netten Begegnungen – und auf dem letzten Uphill vor dem Ziel erlebte ich eine besondere Überraschung: Plötzlich hörte ich eine mir gut bekannte Stimme von einem meiner Lieblingslaufpodcasts. Christian Bruneß war auf der XL-Strecke unterwegs und sprach uns beim Überholen motivierend zu. Eine unerwartet motivierende Begegnung!
Im Ziel
Die Ankunft im Ziel war von einer ebenso fröhlichen und familiären Atmosphäre geprägt. Kinder überreichten stolz die Medaillen, und die Verpflegung ließ keine Wünsche offen. Zum Glück hatte es zu regnen aufgehört und viele Läufer entspannten sich auf den umliegenden Wiesen, feuerten am Ziel an und tauschten ihre Erlebnisse aus.
„Ich kann den MOUNTAINMAN Nesselwang jedem Trailrunning-Enthusiasten wärmstens empfehlen, der eine herzliche Atmosphäre und Trails in einer traumhaften Umgebung sucht.“
Tina
Fazit
Der MOUNTAINMAN Nesselwang 2025 war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Es bietet mit einer familiären Stimmung das ideale Laufevent vom Einsteiger bis zum ambitionierten Läufer bietet, da es einen sehr hohen Trailanteil bietet, gleichzeitig technisch aber nicht zu fordernd ist. Für die M-Strecke sind Stöcke in den Anstiegen sehr hilfreich, da sie relativ steil sind. Eine gute Vorbereitung auf Wurzelwegen ist empfehlenswert, um die Downhills in vollen Zügen genießen zu können. Ich kann den MOUNTAINMAN Nesselwang jedem Trailrunning-Enthusiasten wärmstens empfehlen, der eine herzliche Atmosphäre und Trails in einer traumhaften Umgebung sucht.