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„Freiheit für die Zehen“ fordert das Team von Joe Nimble nunmehr seit fast einem Vierteljahrhundert im Alltag und beim Laufen. Zumindest meine Zehen freuen sich ab und an über genau diese Freiheit, und mit dem neuen Explore Addict soll es diese Freiheit auch beim Hiken respektive Speedhiken geben.

Erster Eindruck

Mein erster Eindruck war: Wow … was für eine Schuhhöhe! Mit der ist man dem Gipfel auf jeden Fall schon mal näher. Bisschen wie die Buffalos aus den Neunzigern, die gerade wieder in Mode kommen … mit dem Explore seid ihr auf jeden Fall schon mal top modisch.

Top ist auch die Verarbeitung, das Material ist hochwertig, wie man es von Joe Nimble gewohnt ist. Das Obermaterial ist eine Sympatex Membran®, die im Vorder- und Hinterfußbereich verstärkt ist. Auch die Seiten wurden mit geklebten Covern verstärkt, sind aber im Vergleich flexibler.

Schnürsenkelfassungen sind stabil in den oberen Schuh integriert, und die dicke Zunge sowie die Innenmaterialien versprechen Bequemlichkeit für lange Touren.

Die Sohle schaut nach richtig viel GRIP aus. Die Stollen sind 5 Millimeter hoch und an den Seiten genoppt. Alles in allem wirkt der neue Joe aber sehr klobig und starr.

Passform & Komfort

Der erste Eindruck kann aber auch täuschen. Hat man den Explore Addict am Fuß, wirkt er im ersten Augenblick leichter als gedacht – aber auf jeden Fall sehr komfortabel. Es gibt keine Druckstellen, der Fuß liegt angenehm im Schuh und wird an Mittelfuß und Ferse in Position gehalten … und natürlich genießen die Zehen ihre Freiheit.

Den angesprochenen leichten Charakter verliert der neue Nimble auch im Gelände, zumindest beim Hiken, nicht. Leicht ist hier allerdings relativ zu sehen, da ich den Schuh nicht mit Trailrunning-Schuhen, sondern mit leichten Berg- bzw. Zustiegsschuhen vergleiche.

Der Testschuh hat die Größe EU 45. Meine Schuhgröße ist 44 1/3 – 2/3. Die Schuhgröße kann per Rechner auf der Website kalkuliert werden, mein Ergebnis wäre EU 44. Bei der getesteten Größe fühlte es sich so an, als ob mein Fuß etwas im Schuh rutscht – was ich mit dickeren Socken und festerer Schnürung in den Griff bekommen habe. Optimum für mich wäre vermutlich 44,5 gewesen.

Schutz und Stabilität

Die verstärkte Zehenschutzkappe schützt den Fuß effektiv vor Steinen und Wurzeln, während das widerstandsfähige Obermaterial selbst widrigsten Bedingungen trotzt. Das Covermaterial an den Seiten sowie im hinteren Bereich des Schuhs verstärken das Außenmaterial zusätzlich und sichern den Explore Addict gegen spitze Steine. Ein Pluspunkt für die Langlebigkeit von Schuh und Füssen.

Dank des stabilisierenden Fersenbereichs bleibt der Fuß sicher geführt, wobei die natürliche Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird.

Sohle & Grip

Das Vibram Traction Lug Konzept verspricht aufgrund der Stollenform 25 % mehr Traktion sowie mehr Stabilität und Kontaktoberfläche. Im Gelände beweist sie das auf jeden Fall: Jeder Tritt, sowohl im Trockenen als auch im Nassen, ist sicher und hält. Selbst etwas glitschige Steine bringen die Sohle nicht aus dem Konzept. Das Plus an 25 % Traktion fällt beim Hiken nicht so sehr ins Gewicht – jedenfalls habe ich diesbezüglich nichts Außergewöhnliches feststellen können.

Und beim Laufen?

Natürlich musste ich den Schuh im Test auch laufen, auch wenn das nicht sein Anwendungsbereich ist. Er bestätigt alles, was er auch beim Hiken kann. Er ist auf technischen Trails stabil und gibt Halt – wenn er da natürlich auch nicht so agil und direkt ist.

Was aber ins Gewicht fällt, ist das Gewicht. So an die 20 Kilometer wird er richtig schwer – oder anders formuliert: Da trainiert er die Beine richtig 😉 Aber nichtsdestotrotz: Auf einem gemütlichen Run-&-Hike-Trip fühlt man sich mit ihm sehr wohl.

Pro

Contra

Fazit

Meiner Meinung nach ordnet sich der Explore Addict von Joe Nimble zwischen Berg- und Trailrunning-Schuh ein und bildet also einen Kompromiss aus beiden. Am besten eignet sich der Schuh primär als Wander- bzw. Speedhiking-Schuh und lässt einen dabei bei kurzen Laufpassagen nicht im Stich. Wenn also im Trainingsplan 4 h Hiken in den Bergen steht, habt ihr nun einen geeigneten Begleiter. Ob man ihn braucht – und ob dieser einem über 200 EUR wert ist – muss jeder selbst entscheiden.

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