What a Weekend!!!
Am Samstag war es wieder soweit. Der UTFS startete in die 4 Runde… Ebermannstadt war im Ausnahmezustand.
Zum ersten Mal war die Fränkische Schweiz auch Ausrichter für die Deutschen Meisterschaften im Ultratrail. Das Starterfeld war dementsprechend hochkarätig besetzt. Auch die “normalen“ Startplätze waren bei Startplatzöffnung binnen einer Stunde so gut wie weg.
Insgesamt gab es vier verschiedene Distanzen. Den 66km (2760 Höhenmeter) langen Ultratrail, der Klassiker – mit seinen gut 1500 Stufen, tollen Felsformationen, zig Höhlen und anspruchsvollen Downhills. Nicht weniger anspruchsvoll der Speedtrail. Auch auf 33km hieß es 1360 Höhenmeter zu bewältigen, was der eine oder andere deutlich in den Beinen zu spüren bekam.
Für den Nachwuchs gab es entweder den 4,5km Youthtrail (12-18 Jahre) – ebenfalls durchs Gelände und mit 200 Höhenmeter auch ordentlich bergauf, oder den Kidstrail mit 1,4km (6-12 Jahre) durch die Altstadt. Es gab somit für alle Läuferherzen die passsende Distanz.
Für alle Begleiter, Zuschauer und Laufinteressierte wurde ebenfalls ein großartiges Rahmenprogramm während der Veranstaltung geboten. Es gab eine kleine Expo, Stände mit Essen und Getränken und gute Stimmung bei herrlichem Wetter. Besonders hervorzuheben war der erstmalige Livestream vom Ultratrail, der eine sehr professionelle und kurzweilige Übertragung der deutschen Meisterschaft bot. Dies konnte auch auf Großleinwand am Marktplatz nachverfolgt werden – ein richtiger Maßstab, den der Veranstalter dort setzte.
Die Parkplatzsituation wurde dieses Jahr auch überarbeitet. So wurde ein extra Camping/WoMo Stellplatz beschildert und auch mehrere Parkplätze in der Nähe (max. 1km zum Startgelände) vorgeschlagen.
Für Trailrunning24 gingen dieses Jahr das Trio aus Christopher, Sarah und Simone an den Start. Alle zusammen auf der Ultratraildistanz. Für Christopher und Simone war diese kein Neuland, sie waren beide Wiederholungstäter und wussten, was sie erwartete. Dass hierzu Verpflegungsstationen gehören, die kein Läuferherz etwas vermissen lassen würden, war ihnen somit bestens bekannt. Bestückt waren diese mit Schokolade und Gummibären, Riegeln, Gels, Brot, Käse, Wurst, Obst und Gemüse und noch Vielem mehr. Eigentlich war es schon fast ein Buffet und Hungern musste hier definitiv niemand. Auch die Betreuung an den VPs war sehr gut und die Helfer hatten stets ein Lächeln im Gesicht, manchmal gab es auch noch einen trockenen fränkischen Spruch extra on top.
Für Sarah war es die erste Teilnahme auf der Ultratrailstrecke. Wie es ihr ergangen ist, was sie erlebt hat und wie ihr Resümee ist, lest ihr im Folgenden:
Auf und Ab in der Fränkischen
Nachdem ich letztes Jahr beim Speedtrail gestartet bin, wagte ich mich dieses Jahr an die 66km Ultratrail Strecke und habe es zwischenzeitlich nur ganz kurz bereut. 😉
Nach einer entspannten Anreise aus Nürnberg und dem Abholen der Startunterlagen sowie der Kleiderbeutelabgabe, beides ohne Warteschlange, ging es dann auch gleich los. Um Punkt 7 Uhr erfolgte der Startschuss und ein durchweg gut gelauntes Starterfeld machte sich auf eine mehr oder weniger lange Reise. Obwohl noch etwas frische Temperaturen herrschten, deuteten es die wunderschöne Morgenröte und der Nebel über den Wiesen bereits an: Es steht der perfekte Tag für ein Laufabenteuer in der Fränkischen Schweiz bevor!
Die ersten Kilometer verliefen flach über Feldwege und am Fluss entlang, perfekt für mich, um ins Rennen zu finden. Auch der erste Anstieg nach Trainmeusel erwies sich als gut laufbar und schon war auch die erste VP in Sicht. Da ich gerade so schön im Laufflow war, füllte ich trotz des reichhaltigen und appetitlichen Angebotes nur etwas Wasser in meine Flasks und stürzte mich in den ersten Downhill. Es folgten flowige Trails mit leichtem Auf und Ab bis zur VP 2 bei Kilometer 19. Dort wurde ich mit einem freundlichen: „Du siehst mir nach einem Apfelsaftschorlengesicht aus, bitteschön!“ begrüßt und ich bediente mich an den angebotenen Köstlichkeiten. Nach einem flachen Stück entlang der Wiesent folgte ein knackiger Anstieg Richtung Gößweinstein. Steil und fordernd ging es den Felsensteig hinauf und auch gleich wieder hinunter. Nicht nur an dieser Stelle galt es zahlreiche Treppen zu bewältigen. Die nächsten Kilometer vergingen aufgrund der abwechslungsreichen Strecke, die immer wieder meine volle Konzentration forderte, und der tollen Landschaft wie im Flug. Ich passierte die 3. VP in Oberailsfeld und kurze Zeit später war dann auch schon Halbzeit. Während die erste Hälfte des Rennens für mich relativ entspannt und gut lief, sollte es der zweite Teil aufgrund der technisch anspruchsvolleren Trails mit ordentlich Höhenmetern, der wärmeren Temperaturen und einer unangenehmen Überraschung noch einmal in sich haben. Zunächst aber ging es Richtung Pulvermühle und zur atemberaubenden Riesenburg. Langsam wurden die Beine etwas müde, so dass die VP 5 am Biohof Beyer für eine kleine Pause genau richtig kam.
Gut gestärkt machte ich mich auf den Weg bergab, bevor es- wie könnte es anders sein- wieder ordentlich bergauf ging. Die Cheering Zone von Trailrunning24 und der Berggorrila Trail Crew bei Kilometer 51, etwa auf der Hälfte des Anstieges, kam für mich genau zur richtigen Zeit. Ihr habt mich förmlich den Berg hinaufgetragen und eure Sirene konnte ich noch Kilometer später hören, oder waren das nur akustische Halluzinationen? Meine Erinnerungen an die letzten 15 Kilometer sind insgesamt eher vage. Gefühlt folgte ein Anstieg auf den anderen, die Strecke forderte meine volle Aufmerksamkeit und Treppen gab es natürlich auch wieder zu bewältigen. An der VP 6 wartete dann zum Glück die nächste Überraschung: Freunde von mir waren zum Supporten da und ich kämpfte mich zur Abwechslung durch eine Wand aus Seifenblasen. Zwischenzeitlich gesellten sich leider auch drei unangenehme Begleiter dazu: Blasen, die wohl aus einer ungünstigen Schuh-Socken-Kombination entstanden sind. Immerhin trugen meine Socken die Aufschrift „get shit done“ und in diesem Sinne zog ich dann auch die letzten Kilometer noch durch.
Und dann 1,5km vor Ebermannstadt mein persönlicher Herzensmoment: mein Lebenspartner wartete mit meiner Labradorhündin auf mich und die beiden begleiteten mich im Laufschritt bis zum Ziel. Die Übergabe des Finisherfelsbrockens war dann noch einmal ein letztes Kraftprojekt für sich. Aber so viel ist sicher: ich bin nächstes Jahr definitiv wieder mit am Start!






Als Fazit von uns allen können wir nur sagen, dass es wieder eine sehr tolle Veranstaltung war. Die Organisation im Vorfeld, auf der Strecke und während des Rennens war einfach grandios. Man hat sich gut betreut gefühlt. Die Markierung war ausreichend und gefühlt mehr als die letzten Jahre, wobei an manchen Abzweigungen vielleicht ein weiteres Flatterband gut gewesen wäre, da die Sprühpfeile doch nach 100 Läufern etwas verblasst waren.
Dass der UTFS mittlerweile nicht nur die einheimischen Trailrunner nach Ebermannstadt zieht, lässt ein Blick in die Startliste erkennen. Mit einem internationalen Starterfeld, einem Streckenprofil, welches einem Traillauf in den Alpen in nichts nachsteht, kann man sagen, dass sich diese Veranstaltung innerhalb der wenigen Jahre einen Namen gemacht hat. Den UTFS kennt in der Szene mittlerweile jeder.
Macht weiter so!!!!
Wir von Trailrunnig24 werden definitiv auch in Zukunft wieder dabei sein. Egal ob als aktiver Läufer oder Supporter auf den Strecken.