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2014 hat der erste Olympus die Trails dieser Welt unter die Sohle genommen. Seither gilt er als komfortabler Schuh mit maximaler Dämpfung und mittlerweile folgen ihm seit Juli sechs Generationen. Wie sich der neue Jahrgang in den Alpen und im Mittelgebirge benimmt und ob es vielleicht einen Generationskonflikt gibt, erfahrt ihr in diesem Test.

Olympus 6: Erster Eindruck

Der neue Altra ist bisher der klobigste des amerikanischen Herstellers in meinem Schuhregal. Seine Optik wird bestimmt durch die hohe Sohle, die Altra typische breite Zehenbox, eine überdimensionierte Fersenlasche und einen überstehenden Fersenbereich der Sohle, der etwas an einen Spoiler erinnert. Die Verarbeitung und das eingesetzte Material ist erwartungsgemäß top und weißt keinerlei Mängel auf. Schnürsenkelaufnahmen sowie Zehen- und Sohlenansatz sind extra verstärkt, während der Topper aus gestricktem Mesh besteht.

Beim ersten Tragen fällt sofort der verstärkte Fersenbereich auf, der mittlere Bereich umfasst den Fuß bei entsprechender Schnürung gut und gibt den nötigen Halt. Die Zehen liegen frei im Schuh, Sohle als auch Einlegesohle fühlen sich sehr weich an, genauso wie die Zunge unter den Schnürsenkeln. Schlüpft man in ihn hinein, glaubt man den Amerikaner fragen zu hören: „In it for the long run?“

Passform

For the long run it is … genau dafür muss ein Schuh gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Komfort ist die Maxime des Olympus, man fühlt sich in ihm einfach wohl. Auch wenn sich die hochgezogene Fersenlasche erstmal ungewohnt anfühlt (und auch ungewohnt aussieht), stabilisiert sie den Fuß im Zusammenspiel mit dem dünneren Schnitt im Mittelfussbereich. Der Halt muss also nicht über eine zusätzlich feste Schnürung kommen, was Druck vom oberen Mittelfuß nimmt. 

Zahlen, Daten & Fakten

Grip

For the long run it is … und dabei kann es ruhig technisch werden. Die zum Vorgänger überarbeitete Megagrip-Sohle von Vibram® hat einfach … mega Grip … und lässt sich von keinem Gelände beeindrucken. Selbst bei Nässe krallt sie sich in den Untergrund und verzeiht auch Fehltritte auf rutschigen Oberflächen.

Einsatzbereich

For the long run it is … alle hier aufgezählten Eigenschaften machen den Amerikaner zu einem optimalen Begleiter auf langen Ultratrails, bei denen es gerne auch richtig technisch werden kann. Der Olympus 6 meistert jeden Untergrund, bettet die Füße dabei bequem ein, gibt Stabilität und ist gerade für schwere Läufer, die Mittel- & Vorfuß laufen geeignet. Nur eilig hat er es dabei nicht. Die gute Dämpfung und der Zero Drop vermitteln keinerlei Vortrieb und keine Agilität. Eigenschaften, die man auf den langen Kanten vermutlich nicht vermissen wird.

Fazit

Waldwege, Singletrails, Wurzeltrails, steinige Passagen … alles kein Problem. Der Olympus 6 ist ein Gripmonster, bei gleichzeitigem Komfort und Stabilität. Seine Paradedisziplin ist definitiv der Ultratrail, in der er all seine positiven Eigenschaften ausspielen kann.

Nicht optimal ist die Schnürung, die ich in technischen Downhills ab und an nachziehen musste. Das könnte allerdings auch an einem zu großen Testschuh gelegen haben. Steht man knöcheltief im Wasser, sammelt sich Flüssigkeit im Fußbett, die leider nur sehr langsam wieder entweicht. Für solche Fälle können Gaitors direkt am Schuh befestigt werden. 

Einen Generationskonflikt gibt es also definitiv nicht, der Olympus steht immer noch für maximale Dämpfung sowie für die Altra typischen Attribute, wie keine Sprengung und ein breites Fußbett. Die Fans der Serie werden ihn lieben und gerade schwere Läufer finden in ihm einen geeigneten Ultraschuh. Meine Empfehlung zu guter Letzt ist, mehrere Größenvarianten zu probieren und so für sich persönlich den optimalen Schuh zu finden.

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