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Die Walser Trail Challenge, welche dieses Jahr bereits zum achten Mal stattfand, ist seit langem ein Geheimtipp im Trailkalender. Das bewährte Konzept blieb über die vergangenen Jahre unangetastet. Man setzt auf eine Kombination aus Einzelwettkämpfen und einer Trailchallenge, welche sich über zwei Tage erstreckt.

Die Strecken reichen dabei von 15 km mit 1000 Höhenmetern über 29 km mit 1700 Höhenmetern bis hin zu 63 km mit 3900 Höhenmetern. Wer dabei die besondere Herausforderung sucht, kann Samstag den kürzesten Lauf machen und diesen mit einem der beiden längeren am Sonntag kombinieren. Gesponsert wird der Lauf, welcher vom Triathlon-Team Kleinwalsertal organisiert wird, inzwischen vom Branchenprimus Adidas Terrex.

Verena und ich hatten am letzten Juli Wochenende das Vergnügen ins schöne Kleinwalsertal zu kommen, um diesen idyllischen und familiären Lauf zu genießen, der ganz ohne den großen Pomp daher kommt und sich trotzdem nicht verstecken muss. Dafür sorgen nicht nur die spektakulären Strecken, sondern ganz besonders das Gefühl, dass hier jeder mit dem Herzen dabei ist. Da überrascht es auch nicht, dass mein Ultra Start Sonntag um 6 Uhr morgens von der lokalen Blaskapelle eingeläutet wurde, die einen mit heimatlichen Klängen in einen abenteuerlichen Tag verabschiedete. So startete ich also in einen abwechslungsreichen Tag hinein und es dauerte gerade einmal 5 Minuten bis es den ersten Regenguss gab. Zum Glück war es warm genug, sodass es nicht schlimm war, den Moment zum Anziehen der Regenjacke verpasst zu haben. Triefend nass schlängelten wir uns also den ersten Anstieg zum Gottesacker hinauf und vernahmen noch das leise Zucken des sommerlichen Gewitters, das uns zum Glück nur leicht streifte. Das schlechte Wetter scheint ebenfalls eine Konstante für die Veranstaltung zu sein, was der allgemeinen Begeisterung jedoch keinen Abbruch tut.

Das Wetter passte derweil zu meiner Form. Hier im Aufstieg und auch auf dem Plateau gibt es im Grunde nichts laufbares. Das Einzige was sich wie geschmiert lief, waren die Felsen hier. Selbst im Trockenen wäre dieses Geläuf bereits eine harte Herausforderung gewesen. Und so zog sich der Weg zum finalen Anstieg des Hohen Ifen. Sowohl der Anstieg auf, als auch der Abstieg vom Gipfel glänzten wieder durch einige technische Stellen und fordern den bergfesten und trittsicheren Trailrunner. Etwas weiter runter Richtung Schwarzwasserhütte ließen die technischen Schwierigkeiten etwas nach, aber dafür war so mancher Trail zum prall gefüllten Bach angeschwollen. Man fühlte sich ein bisschen wie ein kleines Kind, dass beherzt in jede Pfützen springen durfte bzw. musste. 

Die erste größere Verpflegung kam nach 20 km an der Auenhütte und bot alles über Wasser, Iso und Snacks. Von hieraus ging es Richtung Walmendingerhorn hinauf und weiter zum Grünhorn. Eine der luftigsten Stellen bildet wohl der Abstieg vom Grünhorn, der über einen tollen Grat verlief und bei besserem Wetter sicher tolle Tiefblicke ermöglicht hätte. Unser Rennen fand allerdings fast die ganze Zeit in einem mal mehr, mal weniger privaten Nebelkokon statt. Auf diesem Abschnitt nach Baad zur nächsten VP nach 34 km fand ich auch endlich meine Beine wieder und kam in einen angenehmen Rhythmus. Hier befand sich gleichsam der Start des Walser Trail bei dem Verena am Start stand. 

Also Verena, wie bist du zum Start gekommen und wie liefen die ersten Kilometer für dich? 

Verena: Da es sich beim Walsertrail nicht wie bei den beiden anderen Strecken um einen Rundkurs handelt, sondern Start in Baad und Ziel in Hirscheg ist, war das Beste mit dem Bus zum Start zu fahren. Das Tal ist ohnehin super mit dem öffentlichen Nahverkehr ausgestattet und im Rahmen der Veranstaltung konnte man diesen auch kostenlos am Veranstaltungstag nutzen. 

Nachdem es auch bei unserem Start noch regnete, lief man die ersten Km bis unterhalb des Widdersteins überwiegend im Nebel. Nach einer kurzen recht laufbaren Passage ging es trailig und zunehmend steiler in den Wald bevor sich das kleine Plateau unterhalb des Widdersteins auftut. Diese Wiesenlandschaft war bereits aufgrund des vielen Regens eher zu einer schlammigen Rutschpartie geworden. 

Ja, die ersten Kilometer waren sicher noch gut laufbar, aber die zweite Hälfte zur Verpflegung war doch deutlich alpiner geprägt und gab einen guten Vorgeschmack auf das was kommen sollte. Für mich zog oben auf dem Höhenweg zwischen Widderstein und Lechtal die Sonne auf und eröffnete ein wundervolles Panorama. 

Wo hattest du das Glück erstmals die Umgebung in vollen Zügen genießen zu dürfen?

Verena: Nachdem der Widderstein noch überwiegend in Nebel gehüllt war, zog nach Widdersteinhütte, an der man lediglich vorbei lief langsam die Sonne zunehmend auf und ermöglichte die Sicht auf ein super Panorama.

Die letzten beiden VPs waren die Mindelheimer Hütte und die Fiderepasshütte. Auf dem Teilstück galt es die gleichnamige Scharte zu überquert, die gleichzeitig den letzten anspruchsvollen Anstieg darstellte. Auch wenn ich hier noch ganz gut voran kam, musste ich doch arg kämpfen und den gleichzeitig höchsten Punkt der Strecke zu erreichen. Wie ist es dir hier ergangen und wie hast du dich an den Hütten versorgt?

Verena: Zwischen immer wieder matschigen Passagen waren die technischen Abschnitte fast schon ein Segen. Der Aufstieg zur Fiderepassscharte fordert einem nochmal alles ab, da hier auf einem guten Km nochmal technische 300hm zu überwinden sind. 

Da für mich Gele und Tailwind für die Versorgung ausreichen habe ich an den Hütten jeweils nur die Flaschen mit Wasser aufgefüllt und konnte so auch zügig weiterlaufen.

Der letzte Downhill war mit fast 1200 Tiefenmetern nochmals Genuss und Strapaze zugleich. Wer hier noch ein paar Körner hatte, konnte sicher noch einiges an Zeit gutmachen und dem Ziel entgegen fliegen. Für mich ging sich das nur bedingt aus. Wie ist es dir im Downhill ergangen?

Verena: Der letzte Downhill lief sich gut wobei ich mit Genuss und weniger mit Tempo gelaufen bin. Am Ende war es doch nochmal etwas rutschig im Wald aber alles gut laufbar. 

Anschließend stand ja ein toller Zieleinlauf, der nur noch von einem kleinen Hügel in den Ort hinauf kurz verzögert wurde. Hat der dich auch nochmal ein bisschen geärgert?

Verena: Ja, der letzte Hügel auf einer Asphaltstrasse war tatsächlich mental nochmal eine kleine Herausforderung. Allerdings standen so viele Leute an der Strecke, die einen nochmal anfeuerten, dass die letzten Meter auch gut vorbei gingen.

Zur Belohnung gab es im Ziel die verdiente Medaille, eine sehr gute Zielverpflegung, bekannte Gesichter und für Frauen ein besonderes Präsent. Was hatte sich der Veranstalter hier ausgedacht? 

Verena: Für die Frauen gab es neben der Medaille auch noch eine Rose. 

Eigentlich eine sehr schöne Geste. Abschließend möchte ich nochmal kurz auf den Hauptsponsor der Veranstalter Adidas Terrex kommen. Dieser hat uns ja nicht nur die Startplätze zur Verfügung gestellt, sondern dich auch für den Lauf ausgerüstet. Über was durftest du dich da freuen und wie hat es funktioniert?

Verena: Ich habe vom Kleinwalsertal Tourismus ein Paket mit einer tollen Adidas Terrex Ausrüstung zur Verfügung gestellt bekommen. Kurze Hose, ein Top, Kappe und den Terrex Agravic Speed. Die Klamotten haben eine super Passform und sind funktionell wie es sein sollten. Der Schuh passt wirklich gut bei meinem schmalen Füßen und hat auf dem technischen, teils nassen Terrain ebenfalls super funktioniert, der Grip ist wirklich perfekt. 

Abschließend können wir sagen, dass wir gerne wiederkommen. Nicht nur der Lauf selbst, sondern das ganze Tal bietet für ein paar aktive Tage unzählige Möglichkeiten und wird jeglichen Ambitionen gerecht. Von der familienfreundlichen Wanderung bis hin zu echten alpinen Herausforderungen wird hier jeder etwas finden.

Quellenangaben und Querverweise:
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